SA 6 Holzalmbahn zum 40er in Hochfügen

Die Skilifte Hochfügen GmbH im Zillertal ersetzte eine 30 Jahre alte Doppelsesselbahn durch eine Leitner-6er-Sesselbahn mit Hauben. Der Hauptverantwortliche Josef Fiechtl zeigte hoch zufrieden Markus Kalchgruber die schmucke Anlage mit innovativer Garagierung.

Zum 40-jährigen Bestandsjubiläum gönnte sich die Skilifte Hochfügen GmbH eine neue kuppelbare 6er-Sesselbahn mit Bubbles made by Leitner und geplant vom Seilbahnbüro Gröbner. Seit 1. Dezember 2001 ist somit die 30 Jahre alte Doppelsesselbahn ersetzt, die leistungs- und komfortmäßig nicht mehr ausreichte. Denn gerade auf der Südseite gibt es an sonnigen Tagen viel Andrang. Eine neue Piste wurde damit nicht erschlossen, es gab nur kleinere Pistenkorrekturen. Stattdessen leistete man sich am Berg auf 2 200 m einen gewaltigen automatischen Unterflurbahnhof mit Schrägförderer in 8 Meter Tiefe, der zur Gänze mit Erdreich überschüttet und begrünt wurde. Die tragende Struktur ist eine Stahl- bzw. Stahlbetonstruktur, an welcher die Aufhängungen, Laufschienen, Weichen und die Antriebe befestigt sind. Die Vorwärtsbewegung der FBM im Bahnhof erfolgt durch eine umlaufende Kette mit Mitnehmergliedern. Die Endlagen der Weiche, der Laufschiene und der seitlichen Führungschiene werden elektrisch überwacht.

FBM mit 5 m/s ein- und ausschieben

Gemeinsam mit Leitner haben die Hochfügener hier ein innovatives Konzept für 90 Sessel (im Endausbau für 2 400 P/h) ausgearbeitet, wo die Sessel auf der Geraden komprimiert und um die Kurve herum aufgeteilt werden (wegabhängige Synchronisation). Mit vollem Fahrtempo von 5 m/s kann man die Fahrbetriebsmittel aus- und einschieben, wobei das Füllen entgegen der und das Entleeren in Fahrtrichtung erfolgt. Vorteilhaft sind auch die beiden Revisionsbühnen für Klemmenservice bzw. für Arbeiten an der Fördereinheit sowie die Nutzung der gewärmten Abluft zum Abtauen der Sessel. „Die Technik vom Bahnhof und die zugrunde liegende Idee sind einmalig“, lobte BL Fiechtl das Werk. „Überhaupt läuft die ganze Anlage klaglos und ist sehr windstabil. Für den Endausbau haben wir bereits die Grube für das Förderband vorbereitet, um die volle Förderleistung ausnutzen zu können.“

Großzügig dimensionierte Führerstände

Insgesamt haben die Hochfügener, die zum (berührungslosen) Zillertaler Super Skipass gehören, mit der Erweiterung der Beschneiungsanlage im Gebiet Holzalm und dem Bau von 3 Trafostationen sowie neuen WC-Anlagen ca. 7,27 Mio. Euro (100 Mio. ATS) investiert. Besonders hervorzuheben sind die großzügig dimensionierten und gefälligen Führerstände in Massivbauweise. Sie verfügen wie eine kleine Behausung über Kochnische, Aufenthaltsraum, Toiletten etc. Diesen Komfort wollte man bewusst den Mitarbeitern und der Pistenrettung, die sich sehr viel hier oben aufhält, angedeihen lassen. „Sie danken es den Besitzern x-fach, da sie ihren Dienst viel lieber (und besser) verrichten“, kommentiert Josef Fiechtl die Vorgehensweise.Projektiert für 2003/04 ist bereits die 2 700 m lange Verbindung nach Kaltenbach mittels einer Einseilumlaufbahn vom SB-Restaurant Panorama (1 500 m) auf den Hüttenkopf (2 386 m).


Hochfügen (Zillertal): Eine neue 6er-Sesselbahn von Leitner ersetzte die gleichnamige DSB Holzalm-Lift. So wie der Schriftzug sind auch die Bubbles in Violett gehalten. Fotos: mak


Abgang zum 8 m tief gelegenen Unterflurbahnhof in Stahlbeton-Bauweise.


Der Unterflurantrieb in der Bergstation mit 789 kW Leistung
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Einen weiteren Vorteil sieht Fiechtl in der Leitner-Bauweise des Antriebs (in diesem Fall Unterflur am Berg). Die Antriebsscheibe verfügt über einen Zahnkranz und die Liftanlage wird mittels Hydraulikmotor betrieben. Man kann die Antriebswelle lösen und somit die ganze Antriebseinheit vom Lift trennen. Dadurch ist es möglich, die Gäste auch bei Getriebeschaden mit dem Notantrieb weiter zu befördern. Da man mit dem Notantrieb direkt an die Antriebsscheibe greift, braucht man keine (unschönen) Ballastgewichte in der Station. „Andere Anbieter haben den Notantrieb vor dem Getriebe, da müssen die Ballastgewichte am Berg geladen bleiben. Darauf besteht die Behörde. Bei uns ist dies nicht der Fall“, so Fiechtl. Das hier eingesetzte Getriebe ist übrigens ein „Leitner KSS7“, ausgelegt für ein Nenndrehmoment von 300 kNm bzw. ein Anfahrmoment von 450 kNm.

Verstellmöglichkeit des Spannweges

Die Umlenkspannstation befindet sich im Tal auf 1 471 m. Es ist nur eine Einstiegsstelle für Wintersportler mit angeschnallten Wintersportgeräten vorgesehen. Unmittelbar vor der Einstiegsstelle befindet sich die Einstiegsschranke. Die Umlenkscheibe hat einen Durchmesser von 4,8 m. Der mit dem Spannzylinder realisierbare Spannweg beträgt 3 Meter (Zylinderhub). Zusätzlich dazu kann der Spannweg durch das Versetzen der Kolbenstange relativ zum Spannwagen um weitere 3 Meter vergrößert werden. Der gesamte Spannweg in der Umlenkspannstation beträgt damit 6 Meter.
„Das Angenehme bei den hohen Leitner-Stationen ist die optimale Wartungsmöglichkeit und Übersichtlichkeit. Man kann während des Betriebes alles in Ruhe beobachten, das erhöht die Sicherheit! Außerdem stehen neuerdings bei Leitner alle Reifen im Umlauf nach innen, was die Wartung ebenfalls vereinfacht“, erläutert der Betriebsleiter.
'Für die nächsten 40 Jahre wünscht der MOUNTAINMANAGER Hochfügen alles Gute!  


Blick vom Wartungspodest, das u. a.
für den Klemmenservice dient.

 


Bergstation mit angebautem Eingang zum Unterflurbahnhof.
Die Verbindung wird mittels Weiche hergestellt.

Technische Daten

Bergstation 2 170 m
Talstation          1 471 m
Antriebseinrich tung am Berg
Spanneinricht ung im Tal
Höhenuntersc hied 698,5 m
Geneigte Länge 1 933,77 m
Fahrgeschwin digkeit mit Hauptantrieb         5 m/s
Gesamtanzahl der Fahrbetriebsmittel 71/90
Maximale Förderleistung mit Hauptantrieb 2 000/2 400 p/h
Antriebsleistun g Hauptantrieb 677 / 789 kW
Anzahl der Streckenstützen 15
Spurweite 5,30 m
Förderseildurc hmesser 45 mm
Seilbahnherste ller Leitner AG, Sterzing