Wildhauser Bergbahnen realisieren 12-Millionen-Projekt

Innovationen gleich im Multipack: Die Wildhauser Bergbahnen realisieren in diesem Jahr nicht nur die neue 4er-Sesselbahn Oberdorf-Gamsalp, sondern gleichzeitig auch die erste Etappe der Erweiterung der bestehenden Beschneiungsanlage. Insgesamt werden in zwei Jahren 12,2 Millionen Franken investiert.

Nach dem nun auch die Bewilligung für die Erweiterung der Beschneiungsanlage eingetroffen ist und die Finanzierungszusagen vorliegen, konnte der Verwaltungsrat auch für den Bau der Beschneiungsanlage grünes Licht geben. Das gesamte Beschneiungsprojekt beinhaltet die Erweiterung der Beschneiungsflächen um 15,3 Hektaren sowie einen Speichersee. Es soll in vier verschiedenen Etappen sukzessive realisiert werden, wobei die erste Etappe die mit Abstand teuerste Etappe ist, weil sie auch das Speicherbecken für rund 50'000 m3 Wasser beinhaltet. Die Verantwortlichen hoffen auf einigermassen gute Witterungsverhältnisse während der Bauzeit, so dass die Anlage im Spätherbst 2003 in Betrieb genommen und bereits im kommenden Winter 2003/04 für eine noch bessere Pistenqualität sorgen wird. Die erste Etappe kostet 4,2 Millionen Franken, die zweite Etappe bis hinauf auf die 1770 m hohe Gamsalp weitere 1,2 Millionen Franken. Sie soll dann im nächsten Jahr realisiert werden.

Beschneiung auf „Tiroler Niveau“

Ambitiöses Ziel des Toggenburger Bergbahnunternehmens ist es, schlussendlich rund 50 % Prozent der Pisten technisch beschneien zu können, so wie dies zum Beispiel im österreichischen Bundesland Tirol bereits heute der Fall ist. Dies garantiert während der ganzen Saison eine gute Pistenqualität. Gesamtschweizerisch besteht für die Branche in Sachen Beschneiung ein riesiger Nachholbedarf: Im Durchschnitt können erst rund 9 % der Pistenflächen in der Schweiz technisch beschneit werden.

Bahn-Neubau bereits weit fortgeschritten

Vom Wildhauser Oberdorf auf die Gamsalp – also auf derselben Strecke wie die neue Beschneiungsanlage -  wird eine neue, komfortable 4er-Sesselbahn mit Wetterschutzhauben realisiert. Auch hier resultiert also eine deutliche Qualitätssteigerung für den Gast. Die neue Bahn kommt auf dem bisherigen Trassee zu stehen, so dass die bestehenden Stationen weiterverwendet werden können. Die Förderleistung wird von 1800 Personen pro Stunde auf 2000 Personen pro Stunde erhöht. Da mit dem Abbruch der alten Bahn bereits im April begonnen werden konnte und die Bauarbeiten gut vorankommen, sollte der geplanten Betriebseröffnung spätestens am 1. Oktober 2003 nichts im Wege stehen! Das Bahnprojekt kostet insgesamt 6,82 Millionen Franken. Die kuppelbare Sesselbahn wird von der Garaventa AG, Schwanden, geliefert und montiert.

Finanzierungsmodell hat sich durchgesetzt

Das vom Management bereits vor 1 ½ Jahren erarbeitete und sich auf verschiedene Säulen stützende Finanzierungsmodell hat sich durchgesetzt. Es beinhaltet selbst erarbeitete Mittel von 5,7 Millionen Franken sowie eine Aktienkapitalerhöhung um 1,0 Millionen Franken. Die restlichen 5,5 Millionen Franken werden einerseits durch ein IHG-Darlehen des Bundes (2,5 Millionen Franken) sowie Hypothekarkredite der Banken (3,0 Millionen Franken) sichergestellt. Für 2,5 Millionen Franken der Bankhypotheken wurden Zinszuschüsse des Kantons, ebenfalls im Rahmen des Investitionshilfegesetzes (IHG), zugesichert.

Angebot auf neustem Stand

Die letzten fünf Winter waren im langjährigen 5-Jahres-Vergleich die besten in der Geschichte des Wildhauser Bergbahnunternehmens und erlaubten die Äufnung recht hoher eigener Mittel, was wiederum notwendig war, um die von Banken, Bund und Kanton gesetzten Hürden zu überwinden. Zusammen mit den in den letzten Jahren getätigten Investitionen in die Restauration, die Pistenfahrzeugflotte und den für die Region sehr bedeutsamen Verbindungsweg zwischen dem Chäserrugg und dem Gamserrugg können die Gäste des Toggenburger Wintersportgebietes Wildhaus-Unterwasser-Alt St. Johann insgesamt von einer sehr guten Infrastruktur auf dem neusten Stand der Technik profitieren.


Der Helikopter – das ideale Transportgerät  im Gebirge, hier beim Abholen von Zement für ein Mastenfundament. Im Bild-Vordergrund: Teile der neuen Bahn, die bereits angeliefert worden ist.


Die Aushubarbeiten für die neue Bahn sind bereits in vollem Gange.