Alpbach: Skiprojekt Schatzberg nimmt konkrete Formen an

Das Skigebiet Alpbach soll so mit dem Skigebiet Wildschönau verbunden werden. Gegen das Projekt gibt aber teilweise heftigen Widerstand.

Trotz des vehementen Widerstandes der Bürgerinitiative und eines negativen Gemeinderatsbeschlusses hat das Land Tirol diesen Zusammenschluss mit der Wildschönau schon im Jahr 2000 in die Seilbahngrundsätze aufgenommen. Derzeit befördern die Alpbacher Bergbahnen rund 5.000 Wintersportler täglich in das westseitig gelegene Skigebiet am Widersbergerhorn. Weil die Beförderungszahlen seit Jahren stagnieren, teilweise leicht rückläufig sind, will man bei den Alpbacher Bergbahnen die andere unberührte Talseite auf den Schatzberg erschließen und mit dem Skigebiet der Wildschönau verbinden. Geschäftsführer Peter Hausberger sagt, Alpbach mit seinen 19 Liftanlagen sei schwer zu verkaufen. Großraumgebiete würden besseren Anklang finden.

Vor allem in Inneralpbach hat dieser Zusammenschluss nicht nur Befürworter. Dort soll die neue relativ groß dimensionierte Talstation gebaut werden, von der aus je eine Bahn auf den Schatzberg, die andere auf das Widersbergerhorn führen soll. Dieser Neubau und der vorhergesagte Gästezustrom schreckt aber etliche Bewohner, erklärt Jörg Mauersberg, von der Bürgerinitiative "Schatzberg - ohne Lift". So wie es aussehe, werde praktisch der ganze flache Talboden für Parkplätze benötigt. So gebe es keine Möglichkeit mehr für eine Ortsentwicklung wie der Ansiedelung von Kleingewerbe. Auch für das Ortsbild sei es ein großer Nachteil, wenn der ganze Ortskern voller Parkplätze sei, die im Sommer brach lägen. Neben der Bürgerinitiative gibt es auch andere, die sich gegen den Zusammenschluss aussprechen. Beispielsweise die Gemeinde Brixlegg, die befürchtet im Verkehr zu ersticken oder auch der Alpenverein, der naturschutzrechtliche Bedenken gegen dieses Projekt einbringt. Der beim Alpenverein zuständige Norbert Wolf sagt, das Vorhaben sei ein unverantwortlicher Eingriff mit Folgen auf Flora und Fauna. Es gebe hier schützenswerte Zirben- und Latschenbestände, außerdem sechs Pflanzenarten die auf der roten Liste des Washingtoner Artenschutzabkommens stünden.

Die Bahn auf den Schatzberg sei nur ein Zubringer, Pisten werden dort keine entstehen, entgegnet der Geschäftsführer der Bergbahnen Peter Hausberger. Was den zusätzlichen Verkehr betrifft sagt er, es sei im Leben so, "wo gehobelt wird, fallen Späne". Ob man diesen Nachteil in Kauf nehmen will, diese Entscheidung muss letztendlich die Politik treffen. In erster Linie der Gemeinderat und in zweiter Linie das Land Tirol. Die Projekt-Gegner fordern vom Land, dass der geplante Zusammenschluss einer genauen ganzheitlichen Prüfung unterzogen werden sollte.

Das Projekt würde gemeinsam von den Alpbacher Bergbahnen und den Schatzbergbahnen finanziert.