Umweltverträglichkeitserklä rung "UVE - Skiverbindung Mutterer Alm - Axamer Lizum"

&n bsp;

Mit Antrag vom 31.5.2001 in der Fassung vom 16.11.2001 haben die Skizentrum Mutters GmbH i.Gr., Innsbruck bei der Tiroler Landesregierung als UVP-Behörde unter Anschluss eines von der Klenkhart & Partner Consulting ZT-GmbH, Innsbruck, erstellten Projektes "Skiverbindung Mutterer Alm - Axamer Lizum, Umweltverträglichkeitserklärung" um Genehmigung ihres Vorhabens nach dem Umweltverträglichkeitsprüfungsgesetz - UVP-G 2000 sowie nach den anzuwendenden Materiengesetzen (Tiroler Naturschutzgesetz, Forstgesetz, Wasserrechtsgesetz, Tiroler Bauordnung, Gewerbeordnung, Flurverfassungslandesgesetz, Eisenbahngesetz, Starkstromwegegesetz). Die Umweltverträglichkeitserklärung (UVE) wurde von der Antragstellerin der UVP-Behörde vorgelegt.

Projekt

&n bsp;

Beschreibung des Vorhabens

Das Projekt umfasst die skitechnische Verbindung der Skigebiete Mutterer Alm und Axamer Lizum samt zugehöriger Nebenanlagen und Infrastruktur.
Die Umweltverträglichkeitserklärung umfasst folgende Projektunterlagen (Teile der UVE - Einreichung), die nach Inhalten gegliedert sind:

Zweck des Vorhabens

Die Skigebietsverbindung Mutterer Alm - Axamer Lizum verfolgt folgende Ziele:
Aufwertung der Wintersaison im Raum Innsbruck und damit wirtschaftlicher Impuls für das gesamte westliche Mittelgebirge und Sicherung vieler Arbeitsplätze.
Wiederbelebung des immer sehr beliebten Familienskigebietes Mutterer Alm durch Errichtung moderner Anlagen.
Skigebietsverbindung zur Axamer Lizum zur Steigerung der Attraktivität durch Schaffung einer international und national konkurrenzfähigen Skischaukel.
Das neue Großraumskigebiet sollte nun die zwei Skigebiete in einer Weise verbinden, sodass sämtliche Gruppen von Skifahrern, vom schwächsten bis zu den besten angesprochen werden.

&n bsp;

Beschreibung des Vorhabens

Allgemeines

Di e vorliegende Zusammenfassung kann naturgemäß nur die wesentlichsten Punkte umfassen.
Die Skigebiete Mutterer Alm und Axamer Lizum liegen räumlich gesehen nahe beisammen. Das in den vergangenen Jahren nicht mehr betriebene Skigebiet der Mutterer Alm war und ist in der Innsbrucker Umgebung bekannt als Familien - Skigebiet, während die Axamer Lizum eher für den sportlichen Fahrer geeignet ist. Nach Umsetzung dieses Projektes erhält nun der Gast die Möglichkeit beides auszunützen und weiters bietet sich auch eine skitechnische Nutzung des Birgitzköpfl für schwächere Skifahrer an.

Di e "Neuerschließung" der Mutterer Alm soll mit einer modernen Umlaufbahn erfolgen, welche auch die entsprechenden Kapazitäten für Tage mit hoher Besucherfrequenz aufweist.
Nach Erreichen der Bergstation der geplanten 8-EUB hat man die Möglichkeit, entweder im Skigebiet Mutterer Alm zu bleiben, was vor allem für Anfänger (Skikurse...) von Bedeutung ist, oder man kann die Skischaukel Richtung Axamer Lizum benützen, indem man von der Bergstation der geplanten Nockhofbahn Richtung Götzener Alm abfährt.
Von der Götzener Alm gelangt man mit dem Kalkkögelexpress auf die Birgitz Alm, von wo eine Skiabfahrt ohne weitere Liftbenützung in die Axamer Lizum möglich ist. Dazu soll ein etwa 1300 m langer Skiweg errichtet werden.
 

Bauzeitplan
Um die Skigebietsverbindung zu errichten, ist es vorgesehen, dass sämtlich erforderlichen Maßnahmen in einer Sommersaison errichtet werden. Der Baubeginn ist mit spätestens 1. Juli 2002 terminisiert. Sollte ein Baubeginn bis 1.7.2002 nicht möglich sein, verschiebt sich der Bau um ein weiteres Jahr. Ein Bau nur einer Bahn (z.B. Muttereralmbahn) wäre zwar denkbar, wird jedoch nicht angestrebt, da ein wirtschaftlicher Betrieb nur in Zusammenhang mit der Skigebietsverbindung möglich erscheint.
 

Geplante Maßnahmen
 

Seilbahnen

8 EUB Muttereralmjet L Horizontal = ca. 2.439 m DDh = 699 m
8er - Gondelbahn
4 SBK Götznerbahn L Horizontal = ca. 1.702 m DDh
= 574 m
kuppelbare 4er - Sesselbahn
4 SBK Kalkkögelexpress L Horizontal = ca. 1.310 m DDh
= 446 m
kuppelbare 4er - Sesselbahn
6 SBK Nockspitzbahn L Horizontal = ca. 1.655 m DDh
= 383 m
kuppelbare 6er - Sesselbahn

&n bsp;

Pistenbau
Folgende wesentlichen Pisten und Skiwege sind vorgesehen:

Beschneiungsanlage, Kanal
Die Beschneiungsanlage gliedert sich in zwei Teile:
Verlegung der Feldleitungen und Kabel sowie Pumpstationen Errichtung des Speicherteiches
Die Errichtung der Feldleitungen kann in jenen Bereichen, die bestehende Pisten sind, ab Baubeginn erfolgen.
Die Errichtung des Kanals und der Trinkwasserversorgung erfolgt im gleichen Zuge mit der Verlegung der Schneileitungen.

Es ist weiters die Anbindung sämtlicher Gastronomiebetriebe im Projektbereich an einen Kanalisation vorgesehen. Die Mutterer Alm und Götzener Alm wird im vorliegenden Projekt behandelt, die Kanalisierung Naturfreundehaus und der Birgitzalm ist bereits behördlich bewilligt und wird im Zuge der Baumaßnahmen zur Skigebietsverbindung realisiert.

Parkplatz
Der geplante Parkplatz gliedert sich in zwei Teile, den westlichen höher gelegenen PKW-Parkplatz und den östlichen, näher bei Mutters gelegenen Busparkplatz. Das gesamte Gelände liegt in einer Seehöhe von etwa 890 m bis 930 m. Die Kapazität des geplanten Parkplatzes beträgt etwa 540 PKW und 50 Busse.
Der geplante Parkplatz wurde außerhalb von Mutters situiert, um eine verkehrsmäßig günstige Anbindung sowohl für den privaten als auch für den öffentlichen Verkehr zu erzielen.
Im Zuge der Errichtung des Parkplatzes ist es erforderlich, an beiden bestehenden Stromleitungen jeweils einen Masten zu heben. Die Detailplanungen dazu werden durch die TIWAG/ÖBB bereits durchgeführt und werden nachgereicht.

Restaurant
An der Stelle der bestehenden Bergstation der alten Mutterer Almbahn soll ein modernes Restaurant mit einer südseitig gelegenen Terrasse errichtet werden. Es soll eine Kapazität von etwa 200 Sitzplätzen aufweisen.

&n bsp;

Geprüfte Varianten

Es wurden in Bezug auf die Lage der Talstation, der Pisten, der Schneeanlage inklusive Speicherteich und bezüglich der Seilbahntrassen zahlreiche Varianten untersucht. Die vorliegende Lösung stellt die optimierte Lösung aus allen Varianten dar.
Die Variantenuntersuchungen zeigen deutlich, dass eine Vielzahl von Möglichkeiten geprüft wurden, welche letztlich zu der gewählten Variante als Optimierung aller Lösungen geführt hat.
 

Naturgefahren

Lawinengefahr: Die Lawinengefahr ist eine Naturgefahr, der bei der Planung Rechnung getragen wurde. Eine permanente Lawinensicherheit für die gesamte Skigebietsverbindung wird nicht angestrebt. Es kann daher fallweise nach starken Neuschneefällen zu einer Sperre der Verbindung kommen. Die Seilbahnanlagen und dazugehörenden Pisten auf der Mutterer Alm und auf der Birgitzalm sind permanent lawinensicher.
Wildbäche: Der Axamer Bach und der Geroldsbach sind als potente Wildbäche einzustufen. Es ist oberste Priorität, deren Gefahrenpotential durch die Maßnahmen nicht zu erhöhen.
 

Mögliche erhebliche Auswirkungen des Vorhabens auf die Umwelt

Es wurden zahlreiche Gutachten und Berichte in Auftrag gegeben, die sich mit Detailfragen beschäftigen, die unmittelbar mit der Frage der Umweltbeeinträchtigung und der möglichen Beeinträchtigung der Lebensqualität zusammenhängen.
Es werden für andere Umweltauswirkungen Kompensationsmaßnahmen durchgeführt, die in den entsprechenden Kapiteln enthalten sind.
Zusammenfassend gehen aus der Realisierung des Projektes folgende mögliche und wesentliche Umweltbeeinträchtigungen hervor, welche für die umliegende Bevölkerung relevant sein können.

Lärm und Staub

De r Verkehrslärm und auch die Staubimmission wird in den Spitzenzeiten nicht wesentlich über den heutigen Werten im Tagesberufsverkehr liegen.
Die Schadstoffimmissionen steigen ebenfalls unwesentlich. Allerdings wird es naturgemäß zu einer Erhöhung Immissionen an Samstagen, Sonn- und Feiertagen im Winter kommen, an denen normalerweise kein derartig dichter Verkehr registriert wurde. Dieser beschränkt sich allerdings auf wenige Stunden (morgens und abends). Es kommt zu einer Verkehrsentlastung der Orte Birgitz und Teilen von Axams.

Di e Beschneiung wird im Nahbereich von Götzens zwischen 6.00 und 22.00 Uhr nicht durchgeführt werden, um hier nicht die Wohnbereiche zu stören. Die übrigen geplanten Maßnahmen können in Wohnbereichen nicht wahrgenommen werden.

Wasser

Di e Thematik Wasser und deren mögliche Beeinträchtigung wird beim gegenständlichen Projekt in verschiedenster Weise behandelt:
Wasserentnahme aus dem Geroldsbach
Hangwasser und dadurch erforderliche Drainagierungen
Mögliche Beeinträchtigung von Quellen

Es kann nicht mit Sicherheit ausgeschlossen werden, dass es zu einer Beeinträchtigung gewisser Quellen im Projektgebiet kommt, obwohl die Maßnahmen so geplant sind und auch in einer Weise ausgeführt werden sollen, dass eine Beeinträchtigung vermieden wird.
Durch den Geologen wurde in Übereinstimmung mit der Behörde ein Messprogramm entwickelt, welches auch während des Baus und nach Baufertigstellung fortgeführt wird, um eine Beeinträchtigung durch die geplanten Maßnahmen rasch feststellen und entsprechende Maßnahmen vorsehen zu können.

Landschaft und Erholungswert

Da s Landschaftsbild wird durch die geplanten Maßnahmen nur in geringem Ausmaß beeinträchtigt werden, wobei naturgemäß während der Bauzeit eine erheblichere Beeinträchtigung gegeben sein wird. Die bestehenden Pisten werden weiterhin genutzt. Der Prozentsatz der neuen Pisten zu den bestehenden liegt bei etwa 25%, das heißt nur ein Viertel der bestehenden Pistenfläche kommt neu hinzu.
Das Projekt liegt zum Großteil unterhalb der Waldgrenze, wodurch die meisten Maßnahmen aus der Entfernung nicht negativ in Erscheinung treten werden.
Der Erholungswert wird durch die geplanten Maßnahmen insgesamt erhöht, wenngleich auch in Teilbereichen eine Beeinträchtigung zu erwarten ist.
Durch die bessere Zugänglichkeit wird jedoch der gesamte Planungsbereich ein interessanter Erholungsraum für alle Bevölkerungsschichten bleiben.
 

Kompensationsmaßna hmen

Abtrag der alten Lifte

Ka nalisierung der Mutterer Alm und der Götzener Alm

Be grünungsmaßnahmen, Erosionsschutz, Hangstabilisierungsmaßnahmen

M aßnahmen zur Verbesserung des Waldes und Stärkung seiner Wohlfahrts- und Schutzfunktion

&n bsp;