seilbahn.net | Themenbereiche | Wirtschaft | 2020-04-27

Die Jungfraubahn-Gruppe mit 53,3 Millionen Franken Gewinn

Die Jungfraubahn-Gruppe erzielte im Jahr 2019 einen Gewinn von 53,3 Millionen Franken und damit das beste Ergebnis ihrer Geschichte. Der Verwaltungsrat beantragt der General-versammlung trotzdem eine gleichbleibende Dividende von 2.80 Franken, da sich die Aus-sichten angesichts der Ausbreitung des Coronavirus eingetrübt haben. Die Folgen der Pan-demie sind nicht abzuschätzen. Deshalb muss die Jungfraubahn-Gruppe davon ausgehen, dass das Ergebnis 2020 deutlich unter den Vorjahren liegen wird. 

Die Jungfraubahn-Gruppe blickt auf ein erfreuliches Geschäftsjahr 2019 zurück, mit erneut gestei-gertem Betriebs- und Verkehrsertrag sowie Jahresgewinn. Sie erwirtschaftete einen Betriebsertrag von 223,3 Millionen Franken. Dies entspricht einem Plus von 10,5 Millionen Franken gegenüber dem Vorjahr. 

Bei der wichtigsten Ertragsquelle – dem Verkehrsertrag – verzeichnete die Jungfraubahn-Gruppe ebenfalls eine Steigerung. Mit 161,8 Millionen Franken lag dieser um 5,2 Prozent über dem Vorjahr. Die EBIT-Marge ist im Vergleich zum Jahr 2018 um 1,6 Prozent auf 30,2 Prozent gestiegen. Die Umsatzrendite betrug 23,9 Prozent. Für das Geschäftsjahr 2019 resultierte ein Gewinn von 53,3 Millionen Franken, der damit 11,5 Prozent, bzw. 5,5 Millionen Franken über dem Vorjahr liegt. 

Jungfraujoch – Top of Europe 

Das wichtigste Segment Jungfraujoch – Top of Europe erzielte einen Nettoerlös von 149,8 Millionen Franken. Die erneute Steigerung von 7,6% basiert auf der langjährigen, intensiven und erfolgrei-chen Bearbeitung der asiatischen Märkte. Mit 1 056 000 Gästen reisten im Berichtsjahr zum vierten Mal nach 2015, 2017 und 2018 über eine Million Gäste auf das Jungfraujoch – Top of Europe. Trotz der leichten Frequenzeinbusse von 1,1% lag der Verkehrsertrag um 1,8% höher bei 120,9 Millionen Franken. Erfreulicherweise konnte auch der Durchschnittsertrag erneut gesteigert werden - um 2,7% auf 114.50 Franken pro Gast. 

Erlebnisberge 

Am stärksten entwickelten sich die Erlebnisberge. Alle beteiligten Bahnen – die Harderbahn, die Firstbahn und die Bergbahn Lauterbrunnen-Mürren – erzielten wiederum neue Verkehrsertragsre-korde. Der Nettoerlös konnte um 18,9 Prozent auf 32,6 Millionen Franken deutlich gesteigert wer-den. 

Wintersport 

Die Jungfrau Ski Region ist ein Kooperationsprodukt, an dem die Jungfraubahn-Gruppe mit über 60% beteiligt ist. Zum vierten Mal in Folge konnten im Wintersport höhere Erträge erzielt werden. Die Zahl der Skier Visits in der gesamten Jungfrau Ski Region stieg im Vergleich zum Vorjahr um 8,4% auf 1 069 500 und übertraf damit die Marke von 1 Mio. erstmals seit 2013 wieder. Der antei-lige Verkehrsertrag der Unternehmensgruppe nahm um 5,1% auf 23,5 Millionen Franken zu. Insge-samt erzielte das Segment Wintersport einen Nettoumsatz von 30,8 Millionen Franken.
Investitionen 

Insgesamt betrug das Investitionsvolumen der Jungfraubahn-Gruppe im vergangenen Jahr CHF 118,6 Mio. Davon entfielen CHF 83.6 Mio. auf das V-Bahn-Projekt. In den letzten Jahren investierte das Unternehmen insgesamt knapp CHF 250 Mio. in das Generationenprojekt, welches nebst den Kernelementen Eiger Express, Grindelwald Terminal und Parkhaus die bereits abgeschlossenen Rollmaterialerneuerungen bei der Wengernalp- und Jungfraubahn umfasst. 

Nebst der V-Bahn nahm mit dem Erneuerungsprogramm der Bergbahn Lauterbrunnen-Mürren ein zweites Grossprojekt Fahrt auf. Für die gesamte Erneuerung der Mürrenbahn wird mit Kosten von gut CHF 50 Mio. gerechnet, welche grösstenteils durch den Kanton Bern finanziert werden.

Ausblick 

Aktuell muss sich die Jungfraubahn Holding AG mit den Auswirkungen des Coronavirus auseinan-dersetzen. Die WHO hat 2019-nCov-Coronavirus am 11. März 2020 zu einer globalen Pandemie erklärt. Auf den Rückgang der Reservationen im internationalen Gruppenreisegeschäft hat das Ma-nagement mit Kostensenkungsmassnahmen reagiert. Dabei wurde die Gelegenheit genutzt, die Kostenstrukturen insgesamt ein weiteres Mal einer Überprüfung zu unterziehen. In der Marktbear-beitung wird, sobald die Situation dies wieder zulässt, agil und kurzfristig agiert durch zusätzliche Verkaufsanstrengungen und durch Angebote auf den globalen Märkten. 

Die Massnahmen des Bundes sind im Moment befristet bis zum 19. April 2020. Der ausgedünnte Fahrplan für die Linien des öffentlichen Verkehrs ist vorerst bis am 30. April 2020 gültig. Die Folgen der Corona Krise sind zum heutigen Zeitpunkt nicht absehbar. Die Jungfraubahn Holding AG, muss davon ausgehen, dass das Ergebnis 2020 deutlich unter den Vorjahren liegen wird. 

Die Jungfraubahnen haben in Ihrer über 100-jährigen Geschichte verschiedene globale Krisen er-lebt. Als Value Stock ist sie mit ihrer soliden Bilanz mit Gewinnreserven von CHF 595 Mio. und aktu-ell keinem verzinsbaren Fremdkapital solide aufgestellt. 

V-Bahn – Projekt für die Zukunft 

Im Hinblick auf die Zeit mit der V-Bahn hat die Unternehmung verschiedene Vorbereitungen getrof-fen. So wurde die neue Vision der Entwicklung zu einem integrierten Freizeitunternehmen definiert und die ersten Schritte, wie der Ausbau des Shoppings und der Gastronomie, vorwärtsgetrieben. Die Geschäftsleitung wird auf den 1.1.2021 erweitert, wie bereits früher kommuniziert. Die Finanz-ziele wurden angepasst (vgl. Geschäftsbericht «Strategische Finanzziele»), wobei an den Prinzipien eines Value Stock mit einem hohen EK (Begrenzung des verzinsbaren FK auf 10%) und hoher Er-tragsintensität (Umsetzrendite Erhöhung von 12% auf 18%) festgehalten wurde.

Bisheriger Höhepunkt beim strategischen Hauptprojekt – der V-Bahn – war die pünktliche Inbetrieb-nahme von Teilen des Terminals in Grindelwald Grund für unsere Partnerfirmen: Seit dem 14. De-zember 2019 hält die Berner Oberland-Bahnen AG mit ihren Zügen an der neuen Bahnstation und die Gondelbahn Grindelwald-Männlichen AG hat gleichentags ihre neue Anlage dem Publikum ge-öffnet. Aufgrund der harschen Wetterbedingungen liegen die Arbeiten bei der Baustelle am Eiger-gletscher einige Wochen hinter dem Terminprogramm. Im Moment (Stand: 25.3.2020) gehen die Bauarbeiten mit Hochdruck weiter. Es werden alle erforderlichen Hygiene- und Sicherheitsvorgaben des Bundes konsequent eingehalten. Stand heute dürfen wir davon ausgehen, dass das gesamte V-Bahn-Terminal, mit Shops, Gastronomie und weiteren Dienstleistungen, die 3S-Bahn «Eiger Ex-press» und das neue Parkhaus mit 1’000 Plätzen am 12. Dezember 2020 eröffnet werden können. 

Geschäftsbericht und Anträge an GV 

Die Generalversammlung der Jungfraubahn-Gruppe wird am 18. Mai 2020 in Interlaken durchge-führt. Sie wird gemäss der COVID-19-Verordnung 2 gänzlich unter Ausschluss der physischen Teil-nahme der Aktionärinnen und Aktionäre abgehalten. Mittels persönlicher Einladung und statutenge-mässer Publikation werden die Aktionärinnen und Aktionäre über die Form der Generalversamm-lung und das Vorgehen zur Stimmabgabe informiert. Der Verwaltungsrat schlägt aufgrund der aktu-ellen Situation eine gleichbleibende Dividende von 2.80 Franken vor. 

Der Geschäftsbericht der Jungfraubahn Holding AG wurde für das Berichtsjahr 2019 als Online-Ausgabe erstellt. Der Online-Geschäftsbericht ist unter folgendem Link veröffentlicht: 





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