seilbahn.net | Themenbereiche | Wirtschaft | 2019-11-11

Kärntner Seilbahnen: Investitionsplus für Winterspaß

28 Millionen Euro investieren die Kärntner Seilbahnunternehmen heuer in Komfortverbesserungen, Beschneiung und Sicherheitsvorkehrungen. Damit sind sie ein wichtiger Motor für die gesamte heimische Tourismusbranche.

Die ersten Schneeflocken zieren die Kärntner Berge und die Kärntner Seilbahnbetriebe sind bestens gerüstet: „Wir bereiten uns auf die bevorstehende Wintersaison vor, sind gut aufgestellt und freuen uns auf die Skiopenings“, betonte Klaus Herzog, Fachgruppenobmann der Kärntner Seilbahnen, und hob beim die Bedeutung der Branche für den Tourismus, aber auch für die Einheimischen hervor. Denn die Seilbahnen bieten nicht nur mehr als 1.100 sichere Arbeitsplätze im Winter, sondern jeder Euro Umsatz bei einer Seilbahn bewirkt weitere sieben Euro Umsatz in der Region. 51 Mitgliedsbetriebe betreiben 189 Seilbahnen inklusive Schlepplifte und investieren für die kommende Wintersaison insgesamt 28 Millionen Euro in die Themen Sicherheit, Komfort und Schneegarantie. Herzog: „Wenn wir uns die Customer Journey vor Augen führen, dann muss es perfekt sein, damit der Gast zuhause seinen Freunden und in den sozialen Medien erzählt, dass es ein toller Schitag in Kärnten war!“

Kärntner Bergsommer

Die Investitionen kommen selbstverständlich nicht nur den Wintergästen zugute, sondern die Kärntner Bergbahnen sind auch im Sommer ein echter Gästemagnet. „Mehr als eine Million Gäste brachten unsere Seilbahnunternehmen im Sommer 2019 auf die Berge. Das ist ein Plus von 3,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr“, freute sich Reinhard Zechner, Landessprecher Kärnten der Besten Österreichischen Sommer-Bergbahnen. Seit 2001 leistet diese Kooperation Pionierarbeit in Sachen Sommer-Bergerlebnis. „Sechs dieser österreichweit 61 für ihre Erlebnisqualität zertifizierten Berge befinden sich in Kärnten. Bad Kleinkirchheim, Gerlitzen Alpe, Goldeck, Katschberg, Nassfeld und Turracher Höhe bilden die Speerspitze des Seilbahnen-Bergsommerangebots im Land“, ergänzte Zechner. 

Seilbahn-Investitionen im Überblick

Der Schwerpunkt bei den getätigten Investitionen der Kärntner Seilbahnunternehmen liegt auf noch mehr Schneesicherheit und noch besserer Pistenpräparierung. „Ungefähr 90 Prozent der Kärntner Pisten werden beschneit. Damit sorgen wir für Unabhängigkeit vom natürlichen Schneefall und für ein garantiertes Schnee-Erlebnis für unsere Gäste“, so Herzog. Dazu kommen hohe Investitionen in die Technik – angefangen bei neuen Pistengeräten über die Nachrüstung von Liften bis hin zu Berggastronomie und Fun-Parks. „Alles in allem sind das lauter Investitionen in noch mehr Qualität“, erklärte der Fachgruppenobmann und betonte in aller Deutlichkeit: „Die Seilbahnen sind das Zugpferd Nummer eins für den Kärntner Tourismus und bringen durch ihre hohen Investitionen zahlreiche Wertschöpfungseffekte für andere Branchen.“ 

Noch immer Trend

„Unsere Investitionen kommen unseren Gästen und Mitarbeitern zugute“, erläuterte Herzog weiter und räumte mit den Vorurteilen gegenüber dem Skisport auf: „Skifahren ist kein Risikosport und genauso wenig ist es out, über die Piste zu wedeln!“ Hohe Qualität der Seilbahnanlagen, intensive Pistenpräparierung und eine aufgestockte Pistenrettung sorgen dafür, dass die Sicherheit auf den Pisten hochgehalten wird. Die Anzahl der Skiunfälle hat sich in den vergangenen zehn Jahren halbiert – und das trotz steigender Beförderungszahlen. Steigende Teilnehmerzahlen bei den Skier Days beweisen: Skifahren ist jung und „in“. Der Altersdurchschnitt der Skifahrer liegt bei 39 Jahren, ein Drittel der alpinen Wintersportler ist unter 30. „Jeder sechste weltweite Skitag wird auf heimischen Pisten verbracht. Das sagt eigentlich schon alles. Österreich und auch Kärnten stehen bei den Wintersportlern hoch im Kurs“, meinte Herzog. 

Sicher Skifahren macht schlau

Das bestätigte ebenfalls Hannes Karpjuk, Leiter des Unfallverhütungsdienstes der AUVA: „Skifahren macht schlau - könnte man sagen, wenn man die Erkenntnisse der modernen Gehirnforschung betrachtet. Denn der Wintersport mit seinen vielfältigen Bewegungsformen unterstützt die Bildung der lernförderlichen Rahmenkompetenzen wie die Aufmerksamkeits- und Konzentrationsfähigkeit bei Kindern.“ Deshalb bringen die AUVA und die Kärntner Seilbahnwirtschaft Volksschulen sicher auf die Piste: Im Zusammenwirken mit dem Österreichischen Skischulverband, der Bildungsdirektion Kärnten und der Pädagogischen Hochschule Klagenfurt werden Volksschullehrerinnen durch eine Ski:Sicherheits:Fortbildung motiviert und unterstützt, um Wintersporttage sicher durchzuführen.

Moderate Preisgestaltung

Unterschiedliche und oft kostenintensive Rahmenbedingungen erfordern bei Betrieben, und damit auch bei Seilbahnunternehmen, Preisanpassungen. Dass diese aber moderat ausfallen, bestätigte Wolfgang Löscher, Geschäftsführer des Kärntner Skipasses: „Bei den Liftkarten gibt es eine Preiserhöhung von einem Euro pro Tageskarte. Und auch den Preis vom Kärntner Skipass haben wir lediglich um zwei Prozent angehoben.“ Die derzeit große Nachfrage nach dem Kärntner Skipass zeigt, dass Skifahren und Snowboarden noch immer die Wintersportarten schlechthin sind. „Der Pass gilt von 1. September bis 12. Mai, ist in allen Kärntner Skigebieten gültig, kann täglich benutzt werden und wer schnell ist, kann sich bis Anfang Dezember den Vorverkaufspreis sichern“, führte Löscher aus.

Unterstützung des Landes notwendig

Keinen Zweifel lässt Löscher allerdings daran, dass noch größere Investitionen auf die Branche zukommen: In den kommenden fünf Jahren seien zwischen 150 und 200 Millionen Euro nötig, um die in die Jahre gekommenen Anlagen zu erneuern und im Wettbewerb – vorwiegend mit den westlichen Bundesländern – Schritt zu halten. Löscher: „Dazu wird auch die Unterstützung durch das Land Kärnten notwendig sein, um die wir in der kommenden Zeit intensiv ersuchen werden. Immerhin sind die Seilbahnen im Sommer wie im Winter ein ganz wesentlicher Faktor für den gesamten Tourismus.“

Angebote für Kärntner Schulen

Die „Erlebniswoche im Schnee“ weckt auch bei den jüngsten Kärntnerinnen und Kärntnern den Spaß am Skifahren. Im Vorjahr ermöglichten die Kärntner Seilbahnen und der Kärntner Landesschulrat rund 10.000 Kindern dieses und weitere Angebote. Und auch heuer können die Schülerinnen und Schüler wieder über die Piste flitzen: 
  • Erlebniswoche im Schnee für Volksschulen: 
    • Eintägig im Zeitraum zwischen 20. - 24. Jänner 2020
    • Gratistageskarte
    • oder: 3-Tages-Paket um 13,50 Euro
    • Anmeldung läuft bis Ende November 2019
  • Wintersportwoche für Sekundarstufen I und II (NMS, PTS, ASO, AHS, BMHS, BS) 
    • mindestens fünf unmittelbar aufeinanderfolgende Tage, die mit Nächtigungen in einem Auswärtsquartier in Kärnten verbunden ist
    • bei fünf Tagen 39,00 Euro 
Hier ein Überblick über alle Investitionen für die Wintersaison 2019/20: 
  • Am Nassfeld ist das Ziel die Vollbeschneiung der Hauptpisten. Dafür wurden 63 Schneeerzeuger und drei Pistengeräte angeschafft. Highlights: Nena Konzert, Nassfeld Nights, Schlag das ASS und Sonnenskilauf. Am Nassfeld werden zwei Lehrlinge zum Seilbahntechniker ausgebildet. 
  • Am Katschberg wird in ein neues Pistengerät und die Beschneiung investiert. Am Katschberg wird ein Lehrling zum Seilbahntechniker ausgebildet.
  • Auf der Turrach wird die Investitionssumme für Beschneiungsanlagen aufgebracht. Saisonale Höhepunkte: Carinthian State Tour, Österreichisches Snow Volleyball. 
  • Am Großglockner gibt es eine neue Beschneiungsanlage sowie eine Satellitennavigation zur Schneetiefmessung. Events: Murauer Skitag, Ö3-Pistenbully, Großglockner Rennen. Am Großglockner werden zwei Lehrlinge zum Seilbahntechniker ausgebildet.  
  • Auf der Gerlitzen wird die Beschneiungsanlage erweitert, Skiwege ausgebaut, ein Zauberteppich und ein interaktives Pistenpanorama geschaffen. Veranstaltungen: GRATIS Skitest der Skischule Arriach, Christkindl Skitag (Kinder gratis), Ski-Show der Skischule Gerlitzen. Auf der Gerlitzen wird ein Lehrling zum Seilbahntechniker ausgebildet. 
  • Am Falkert wurde in den vergangen drei Jahren intensiv in die Infrastruktur der Beschneiung und des Heidi-Alm Skiparks am Falkert investiert. Highlights: FamilienTag, Faschingsnachmittag im Schnee, King oft he Mountain, bunte Ostereiersuche. 
  • Auf der Flattnitz wurde die Flutlichtanlage erweitert und der Speicherteich saniert. Es finden diverse Skirennen sowie Nachtskiläufe statt. 
  • In Bad Kleinkirchheim finden Qualitätsverbesserungen im Bereich Pistenleitsysteme, Ski-Infrastruktur (Beschneiung, Pistengeräte, Fuhrpark) und Gästeinfrastruktur statt. Highlights: Café de Snow, Dem Vollmond entgegen – Skitour in Bad Kleinkirchheim, Angebot für frühe Vögel: Wer der erste ist am 04.01.2020, 25.01.2020, 15.02.2020 auf der Piste, bekommt einen zweistündigen Gutschein im Thermal Römerbad, Nachtskilauf, Skidoo-Rundfahrten für Kinder, „Wenn die Musi spielt Winter Open Air“. 
  • Am Goldeck werden neue Skikanonen und Pistengeräte angeschafft und in die Seehütte investiert. Saisontermine: Sicherheitstag, Familienskitag.  
  • Bei den Mölltaler Gletscherbahnen wird die Beschneiungsanlage modernisiert. Am 9. und 10. November findet das Opening mit Intersport Skitest statt.  
  • Am Weißensee wird in diesem Jahr in einen neuen Schneeerzeuger investiert.   
  • Das Dreiländereck schafft eine neue Schneeanlage und eine neue Fluchtlichtanlage an. Höhepunkte: jeden Donnerstag bis 22 Uhr gratis Skitourennacht, zwei Mal wöchentlich gratis Nordic Winter Walking, Winterausklang. 
  • Auf der Koralpe kann ab 7. Dezember der Ski geschwungen werden.  
  • In Kötschach-Mauthen wird die Summe für eine Beschneiungsanlage und die Kassa aufgebracht.  
  • Die Petzen investiert in die Beschneiungsanlage sowie eine Kassa mit Online-Kartenverkaufsmöglichkeit.  
  • Auf der Simonhöhe wird die Fluchtlichtanlage sowie der Snowpark und der Kids Park erweitert. Der Nachtskilauf und diverse Skirennen bilden die Highlights.  
  • Am Ankogel startet die Wintersaison am 21. Dezember.

Zurück
Fotos hinzufügen
Drucken
Email


Google Adsense