seilbahn.net | Themenbereiche | Tourismus/Gastro | 2019-11-13

Österreich Werbung und Seilbahnen sind optimistisch für den Winter 2019/20

  • Skifahren mit rund 60 Prozent beliebteste Wintersportaktivität 
  • Städtetourismus gewinnt auch im Winter an Bedeutung
  • Sukzessiver Ausbau von nachhaltigen Projekten bei Mobilität – 100% Versorgung mit Ökostrom im betrieblichen Alltag wird zur Regel
  • Verantwortungsvoller Tourismus als Bindeglied zwischen Lebens-, Wirtschafts- und Naturraum entscheidend für die Zukunft
Winterurlaub in Österreich ist aus Sicht der Gäste immer noch untrennbar mit Skiurlaub verbunden. So üben insgesamt ca. 80 % der Österreich-Gäste im Winterurlaub Sport aus, wobei Skifahren/ Snowboarden mit rund 60 % die beliebteste Wintersportaktivität ist. Das bestätigen die aktuellen Ergebnisse der Gästebefragung T-MONA, die die Österreich Werbung (ÖW) gemeinsam mit dem Fachverband der Seilbahnen Österreichs (WKÖ) bei einem Pressegespräch in Wien präsentierten. „Vor allem die attraktiven Skigebiete und generell das Wintersportangebot sind Österreichs wesentliche Positionierungsstärken und oft entscheidungsrelevant bei der Auswahl der Winter-Urlaubsdestination“, erklärt Franz Hörl, Obmann des Fachverbandes der Seilbahnen (WKÖ). Gleichzeitig wird die Verpflichtung des Tourismus für die Region bedeutender und von Gästen immer mehr wahrgenommen: „Verantwortungsvoller Tourismus leistet einen Beitrag für den Lebensraum, dessen Bewohner und die Gäste. Dabei geht es um Urlaubs-erlebnisse, die sich am Menschen und an der Umwelt orientieren“, erläutert Petra Stolba, Geschäftsführerin der Österreich Werbung (ÖW).

Städtetourismus im Winter gewinnt stetig an Bedeutung

In der aktuellen T-MONA Auswertung bezeichnen weit mehr als die Hälfte der Wintergäste (61 %) ihren Aufenthalt (unter anderem) als Wintersporturlaub, gefolgt von Erholungsurlaub (25%) und Städteurlaub (14%). Beachtenswert ist zudem, dass sich der Städtetourismus in Österreich in den letzten zehn Jahren kontinuierlich weiterentwickelt hat. So verzeichneten Österreichs Landeshauptstädte seit dem Winter 2008/09 in Summe ein Plus von 74 % (NÄ) bzw. 75 % (AN). „Winter- und Städteurlaub schließen sich in Österreich also nicht aus, sondern ergänzen sich gut,“ so Stolba. Dabei legt die Österreich Werbung durch ganz gezielte Ansprache ausgewählter Zielgruppen besonderen Wert auf die Wertschöpfung. Außerdem werden auch weniger bekannte Reiseziele und Erlebnisse in Österreich vorgestellt, um damit zu einem „balanced tourism“ beizutragen.

Seilbahnen investieren in Komfort, Vielfalt und nachhaltiges Wintersportvergnügen

Österreichs Seilbahnen blicken nach dem schneereichen Winter 2018/90 optimistisch in die neue Saison. Mit 54,2 Millionen Ersteintritten (minus 1,4 Prozent gegenüber der Saison 17/18) und einem Kassenumsatz von knapp, 1,55 Milliarden Euro (plus 2,4 Prozent) konnte man das Niveau auf höchstem Niveau halten und, gemessen an den Skier Days, wieder eine internationale Top-Position erreichen.

Für die kommende Saison wurden mit geschätzten 754 Millionen Euro erneut umfangreiche Investitionen getätigt. Diese betreffen zu knapp 50 Prozent den Bereich der Seilbahninfrastruktur (408 Millionen Euro). Die andere Hälfte teilt sich in Beschneiungstechnik und sonstige Ausgaben - zum Beispiel für neue Eintrittssysteme, Pistengeräte, Gastronomie, Mobilität, etc.- auf.

Der positive Effekt dieser Ausgaben zeige sich am besten an der Erfolgsbilanz der heimischen Seilbahnen. Bergbahnnutzende Wintersportler generieren einen Umsatz von rund 11,2 Mrd. Euro (brutto) und sorgen allein damit für ein Umsatzsteueraufkommen von 1,7 Mrd. Euro, das zeigt die aktuelle Wertschöpfungsberechnung von Manova. „Aus jedem einzelnen von den Seilbahnen erwirtschafteten Euro werden bis zu 8,3 Euro, die überwiegend in der Region bleiben und damit wesentlich zur Sicherung unserer ländlichen und alpinen Lebensräume beitragen“, fasst NR Franz Hörl, Obmann des Fachverbandes der Seilbahnen in der Wirtschaftskammer Österreich zusammen. Durch Österreichs Seilbahnwirtschaft werden außerdem 125.900 Arbeitsplätze gesichert. Davon 17.057 Arbeitsplätze direkt bei den Seilbahnbetrieben.

Erkennbar wird die Treffsicherheit bei den konstant hohen Investitionen mit Blick auf die wichtigsten Beweggründe für einen Skiurlaub in Österreich. An der Spitze rangieren die Größe des Skigebiets (56 Prozent), ein attraktives Angebot an Skipisten (53 Prozent), gute Schnee- und Pistenverhältnisse (48 Prozent) sowie Schneesicherheit auf den Pisten (41 Prozent). Eine „bereits traditionell“ kleine Rolle für die Destinationsentscheidung spielt der Skipasspreis (8 Prozent).

„Wir wollen unser international führendes Angebot für die Zukunft absichern und ausbauen. Dazu zählt für uns der modernste und sicherste Komfort der Anlagen, Verantwortung gegenüber dem alpinen Lebensraum und immer stärker auch klimafreundliche Barrierefreiheit“, erklärt Hörl. Unter letzterem versteht er den Anspruch, möglichst viele Barrieren für ein nachhaltiges Urlaubserlebnis in den heimischen Bergen zu beseitigen und betont Optimierungen in Mobilitätslösungen vor Ort und bei der Anreise. Weiters steigen von Jahr zu Jahr auch die Kooperationen mit der lokalen Landwirtschaft sowie die Angebote im Bereich regionaler Kulinarik. „Das macht den Winterurlaub in Österreich noch authentischer, geerdeter und damit natürlich nachhaltiger!“

Einen Einblick in die breite Investitionspalette bot auch Erik Wolf, Geschäftsführer des Fachverbandes der österreichischen Seilbahnen (WKÖ). Dieser ortet zusätzlich umfangreiche Neuerungen in den Bereichen Ticketmodelle, Pistenangebot und erneuerbare Energien. Auffallend sei dabei erneut die attraktive Preisgestaltung für Familien mit Kindern. „Der Anteil der Familien in Österreichs Skigebieten beträgt 40 Prozent gemessen am Gesamtpublikum. Das zeigt, dass Skifahren auch bei der neuen Generation attraktiv ist und dementsprechend auch die Preisgestaltung in diese Richtung weiterentwickelt wird.“

Optimistischer Blick in den kommenden Winter – Nachhaltige Mobilitätsangebote wirken

Für die bevorstehende Wintersaison zeigen sich die Expertinnen und Experten der weltweiten ÖW-Vertretungen optimistisch und verzeichnen derzeit eine zufriedenstellende Nachfrage für Österreich.  Auch die erstmals durchgeführte datenbasierte Prognoserechnung der Österreich Werbung, gemeinsam mit easybooking durchgeführt, zeigt: Die aktuell gerade durchgeführten Buchungen für die kommende Wintersaison lassen insgesamt eine ähnliche Entwicklung der Buchungslage wie im Vorjahr vermuten - vorausgesetzt das Wetter spielt mit. Insbesondere vor dem Hintergrund der Wertschöpfungsstärke der Wintersaison – immerhin wurde im letzten Jahr ein Umsatzvolumen von rund 15 Mrd. Euro erzielt - hoffen wir, dass diese Prognose auch realisiert wird,“ so Stolba zur kommenden Wintersaison.

Ein Entscheidungskriterium, das für Urlaub in Österreich vor allem in den Nahmärkten immer wichtiger wird, ist die Anreise. Nachhaltige Anreisemöglichkeiten mit der Bahn gewinnen an Bedeutung. Laut T-MONA schneidet die Bahnanreise bei der Gästezufriedenheit gut ab: Über die Hälfte der bahnreisenden Gäste gaben sogar an, „äußerst begeistert“ von der Anreise gewesen zu sein. „Gemeinsam mit unseren Partnern ist es uns ein großes Anliegen, die ‚grünen“ Mobilitäts-Initiativen weiter auszubauen, wie unsere Kooperationen mit den ÖBB, SBB und DB zeigen“, so Stolba.

Anknüpfend daran bot Erik Wolf, Geschäftsführer des Fachverbandes der Seilbahnen (WKÖ) einen Einblick in die breite Palette der nachhaltigen Maßnahmen der Branche. „Im Bereich der Mobilität setzen die Unternehmen noch intensiver auf Gratis-Skibusangebote, teils für gesamte Regionen und zusätzliche Kooperationen mit regionalen öffentlichen Verkehrsanbietern. Dies alles ist ein wichtiger Beitrag dazu, die individuelle Autoanreise immer mehr durch kundenfreundliche öffentliche Verkehrsangebote ersetzen zu können.“ Wolf verweist beim Ausblick auch auf die zahlreichen klimafreundlichen Maßnahmen, die den täglichen Seilbahnbetrieb nachhaltiger gestalten: „Diese sind für den Kunden meist nicht sichtbar, erzielen in ihrer Summe jedoch massive Effekte.“ Beispiele dafür seien die Verwendung von erneuerbarer Energie für die Produktion von Schnee oder die Ausstattung von Talstationen mit Solaranlagen und Wärmespeichern. Diese führen dazu, dass je nach Gebäude die erforderliche Wärme fast vollständig aus erneuerbarer Energie bezogen wird. „Auch die 100-prozentige Versorgung mit Öko-Strom ist heute keine Ausnahme mehr, sondern wird Schritt für Schritt zur Regel. Das zeigt, dass die Branche es verstanden hat, energietechnologische Innovationen sehr rasch und effizient in den betrieblichen Alltag zu integrieren. Somit ist und bleibt der Winterurlaub in Österreichs Bergen eine der klimafreundlichsten Urlaubsarten“, so Wolf. Auch der Fachverband unterstützt die Bemühungen der Unternehmen, noch klimafreundlicher zu werden. So wird in Kürze gemeinsam mit den Österreichischen Bundesbahnen ein neues Mobilitätspaket für Skiurlaube präsentiert, so Wolf.









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