seilbahn.net | Themenbereiche | Karriere | 2019-11-20

Dein Winter. Dein Sport. Summit 2019

Aus Liebe zu Sport und Natur

#careforfuture – das Motto ist Programm gewesen beim Dein Winter. Dein Sport. Summit 2019. Mit der dritten Auflage des Kongresses am 06./07. November in Oberstdorf im Allgäu haben die Initiatoren Deutscher Skiverband, Deutscher Skilehrerverband und Snowboard Germany ein klares Statement gesetzt. Sie übernehmen Verantwortung und fordern die Branche auf, sie dabei aktiv zu unterstützen. Zudem unterzeichneten die Verbände als erste deutsche Sportverbände die UN-Deklaration Sports for Climate Action Framework. 

Der Winter kann kommen. Mit einer klaren Aufforderung an die gesamte Wintersportbranche haben die drei führenden deutschen Wintersportverbände ein starkes Zeichen gesetzt: 

Jeder Wintersportler*in ist aufgefordert, einen persönlichen Beitrag zu leisten! Mit Herz und Verstand. Aus Liebe zum Sport. Aus Liebe zur Natur. Mit Blick auf unsere gemeinsame Zukunft. 

So steht es in der gemeinsamen Erklärung, die der Deutsche Skiverband (DSV), der Deutsche Skilehrerverband (DSLV) und Snowboard Germany zum Abschluss des Dein Winter. Dein Sport. Summits in Oberstdorf verfasst haben. (siehe 2. Seite) Während des zweitägigen Kongresses, der nach 2015 und 2017 bereits zum dritten Mal stattfand, diskutierten Experten aus Wissenschaft, Sport, Wirtschaft, Politik und Medien über die drängendsten Zukunftsfragen. Wer sind die Sportler und Gäste der Zukunft? Wie reagieren wir auf deren verändertes Sport- und Freizeitverhalten sowie die Herausforderungen des Klimawandels? Mehr als 300 Teilnehmer – das Who is Who der deutschsprachigen Wintersport-Szene – nahmen an der Veranstaltung im Oberstdorf Haus im Austragungsort der FIS Nordischen Skiweltmeisterschaften 2021 teil, darunter prominente Sportstars wie Kombinations-Olympiasieger Johannes Rydzek, die mehrfache Telemark-Juniorenweltmeisterin Johanna Holzmann, Abfahrer Andreas Sander sowie Biathlon-Star Kati Wilhelm und der erfolgreichste Paralympics-Athlet Gerd Schönfelder. 

„Wir freuen uns über den großen Zuspruch“, sagt Prof. Hanns Michael Hölz, Präsident von Snowboard Germany. „Das zeigt, dass es ein breites Interesse an der Zukunft des Wintersports in Deutschland gibt, aber auch einen großen Bedarf, darüber zu reden. Wir suchen den offenen und konstruktiven Dialog mit allen Partnern aus Politik, Wirtschaft, Tourismus und auch mit anderen Interessensgruppen und Kritikern.“ Gemeinsam möchten die drei Initiatoren eine klare Botschaft von diesem Kongress aussenden. „Wir übernehmen ganz konkret Verantwortung für die nächsten Generationen und fordern alle Beteiligten auf, nachhaltig, bewusst und sozial zu handeln“, fasst DSV-Präsident Dr. Franz Steinle zusammen. Amtskollege Wolfgang Pohl vom DSLV ergänzt: „Wir verstehen uns als Sprachrohr für den Wintersport in Deutschland. Aber wir möchten nicht nur reden, sondern auch ganz konkrete Lösungsansätze bieten.“ 

Dies taten die drei Präsidenten unter anderem mit der symbolträchtigen Unterzeichnung der UN-Deklaration Sports for Climate Action Framework – als erste deutsche Sportverbände überhaupt. Darin verpflichten sich DSV, DSLV und Snowboard Germany, Verantwortung für die eigene Klimabilanz zu übernehmen, diese durch Nachhaltigkeitsstrategien mit messbaren Zielen und Maßnahmen systematisch zu reduzieren sowie den Klimaschutz im Allgemeinen zu unterstützen. Organisationen sind eingeladen, sich den Prinzipien von Sports for Climate Action anzuschließen. 

#careforfuture - Aufruf zum gemeinsamen Handeln 
Wintersport ist erlebnisreich, gesund, naturverträglich, anpassungsfähig, sozial gerecht, wirtschaftlich und effizient. Der Wintersport erfüllt damit wichtige gesellschaftliche Aufgaben der Gegenwart und der Zukunft. 

Um diese generationenübergreifenden Leistungen zu erhalten, müssen die verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen in Bündnissen und Partnerschaften zusammenwirken. 

Der Wintersport braucht einen engen Schulterschluss zwischen Bundes-, Landes- und Kommunalpolitik. Mit Städten und Regionen, Tourismusdestinationen und Bergbahnen. Zwischen Sportorganisationen, Naturschutzverbänden, Unternehmen und Initiativen. 

Und vor allem: Mit eigenverantwortlichen Programmen und Projekten! 

Die Politik sollte Rahmenbedingungen für eine nachhaltige Wintersport-Entwicklung schaffen. Im übergreifenden Dialog. Mit konkreten Fördermaßnahmen. Für eine nachhaltige Sportentwicklung in allen Handlungs- und Politikfeldern. 

Bund, Länder und Kommunen sollten über ihre Strukturen und Programme den Anforderungen einer nachhaltigen Wintersport-Entwicklung gerecht werden. Dabei gilt es, den Wintersport grundsätzlich bei relevanten Projektentwicklungen zu berücksichtigen, die Wintersport-Akteure aus dem öffentlichen Bereich und die Sportorganisationen frühzeitig zu beteiligen sowie gemeinsame Vorhaben und Kooperationen zu fördern. 
Bildung und Wissenschaft sollten sich intensiver in einen kritisch-konstruktiven Dialog über nachhaltige Wintersport- Entwicklung einbringen. Dafür ist es notwendig, dass Hochschulen und Forschungseinrichtungen Angebote für die Wintersport-Ausbildung von Lehrer*innen und Sportwissenschaftler*innen bereitstellen und gleichzeitig stärker beratend wirksam werden. 

Tourismusdestinationen sollten über entsprechende strategische Produkt- und Angebotsentwicklungen eine zukunftsfähige Entwicklung des Wintersports absichern. 

Sportverbände, Sportlerinnen und Sportler sollten sich noch stärker für eine nachhaltige Gesellschaft und das Gemeinwohl engagieren. Umwelt-, Natur- und Klimaschutz müssen im Wintersport mehr Beachtung finden. Die Verbände sind aufgerufen, Nachhaltigkeitsstrategien mit messbaren Zielen und Maßnahmen zu entwickeln und umzusetzen. 

Naturschutz- und Umweltverbände sollten den Zugang zur Natur über Wintersport unterstützen. Strategische Partnerschaften unterstreichen den hohen Stellenwert des Sports als wichtiger Impulsgeber für eine nachhaltige Gesellschaft. 
Sportartikelhersteller und Sportfachhandel sollten die Menschen in den Quell- und Zielgebieten unterstützen und ihre Rolle als emotionaler Motivator und Berater wahrnehmen. Das wachsende Bewusstsein um notwendige Veränderungen darf dabei nicht unterschätzt werden. Entsprechend sinnvoll ist es, sich frühzeitig für den Wandel einzusetzen und das kritische Umweltverhalten der Kunden positiv zu unterstützen. 

Die Medien sollten Themen der nachhaltigen Sportentwicklung stärker in ihre Berichterstattung einbeziehen. Über möglichst alle analogen und digitalen Kommunikationskanäle und Plattformen gilt es, die positiven Aspekte des Wintersports in all seinen Facetten aufzuzeigen und seine Werte zu vermitteln: Natur, Bewegung, Gesundheit, Freundschaft, Tradition und Leidenschaft.

Bilder © Ralf Lienert

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