seilbahn.net | Themenbereiche | Wirtschaft | 2021-03-11

Bergbahnen in Graubünden mit Frust und Verlust

Die Bündner Bergbahnen verzeichnen im Februar im Vergleich zum Vorjahr einen Rückgang an Gästen von 9 Prozent. Kumuliert über die ganze Wintersaison entspricht dies 22 Prozent und einem Minus im Transportumsatz von CHF 40 Mio.

Aufgrund der Umstände beurteilt Bergbahnen Graubünden (BBGR) das Februar-Resultat als akzeptabel. Betreffend der verordneten Schliessung der Terrassen in den Skigebieten herrscht jedoch Unverständnis und Frust.

30-60 Prozent Rückgang bis Ostern

Die Entwicklung der gesamten Wintersaison zeigt per Ende Februar einen Rückgang von 22 Prozent oder rund 1.1 Mio. Gäste sowie einen Verlust von 21.3 Prozent beim Transportumsatz, was etwa CHF 40 Mio. entspricht. Aufgrund der Bedeutung der internationalen Gäste für das Ostergeschäft und unter Berücksichtigung der Entwicklungen im nahen Ausland geht Bergbahnen Graubünden von Rückgängen von rund 30 Prozent per Ende Wintersaison aus. Zu den Entwicklungen in der Berggastronomie liegt Bergbahnen Graubünden kein konkretes Zahlenmaterial vor. Auf Basis von Rückmeldungen und Einschätzungen dürften die Verluste beim Gastronomieumsatz jedoch deutlich über 60 Prozent liegen.

Akzeptable Februarzahlen

Die epidemiologische Situation und die damit verbundenen Einschränkungen führten bei den Bündner Bergbahnen im Februar im Vergleich zum Vorjahr zu einem Rückgang an Gästen (-9%) und an Transportumsatz (-5.6%). Im Vergleich zum 5-Jahres- und 10-JahresDurchschnitt ist bei den Gästen ein Rückgang von 3.3 bzw. 2.8 Prozent zu verzeichnen.

Der Transportumsatz nahm im Februar im Vergleich zu den langjährigen Durchschnitten mit 1.8 Prozent und 4.2 Prozent zu. Hierbei sind der Einfluss von Angebotsentwicklungen und den damit verbundenen Preisanpassungen sowie Preisdifferenzierungsstrategien zu berücksichtigen.

Unverständnis betreffend Terrassenschliessung

Nach der angeordneten Schliessung der Terrassen in den Skigebieten am letzten Wochenende ist das Unverständnis und der Frust über den Entscheid des Bundesrates nach wie vor gross. Die Unternehmen können nicht verstehen, weshalb eine seit 2 Monaten bestens etablierte und vom Kanton Graubünden mitgetragene Lösung, welche der epidemiologischen Situation Rechnung trug und den Gesundheitsschutz der Schneesportler sicherstellte, nicht neutral bewertet wurde. Bergbahnen Graubünden stellt in Frage, ob der Bundesrat im Rahmen der Pandemie legitimiert ist, «staatspolitische» Gründe stärker zu gewichten als epidemiologische. Im Weiteren ist frustrierend, wenn das BAG zeitgleich zur Terrassenschliessung in den Skigebieten die Verpflegung von «Büezern» und Skischulklassen in Innenräumen legitimiert. Wo bleibt da Verhältnismässigkeit und Rechtsgleichheit?



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