seilbahn.net | Themenbereiche | Wirtschaft | 2022-05-12

Schweizer Bergbahnen mit Wintersaison zufrieden

Neuschnee zu Beginn des Monats und sonnige Ostern lockten auch im April viele Menschen in die Berge. Der April startete und endete wie die ganze Wintersaison 2021/22, mit viel Schnee zu Saisonbeginn und viel Sonnenschein am Schluss. Die Seilbahnbranche der Schweiz blickt zufrieden auf eine sehr gute Wintersaison zurück. Im Vergleich zum Vorjahr wurden 30% mehr Ersteintritte und 38% mehr Umsatz erzielt. Auch im 5-Jahresvergleich haben jedoch alle Unternehmensgrössen überdurchschnittlich abgeschnitten.

Die Wintersaison 2021/22 wird für viele Seilbahnunternehmen als eine sehr gute Saison in die Annalen eingehen. Seit Saisonbeginn konnten die Unternehmen ideale Voraussetzungen für attraktive Schneesporterlebnisse schaffen, auch dank der meist günstigen Wetterbedingungen während den Hauptsaisonzeiten und schönen Wochenenden. Sowohl die Feiertage über Weihnachten, als auch der späte Ostertermin wirkten sich positiv auf die Frequenzen aus. 

Vom Saisonbeginn bis zum Saisonende wurde ein Anstieg der Ersteintritte um 30% und des Umsatzes um 38% verzeichnet (vgl. Abb.1). 

Generelle Umsatzsteigerung, ausser im Tessin und im Arc jurassien

Bereits in den letzten Monaten hat sich gezeigt, dass die Wintersaison im Vergleich zum Vorjahr deutlich positiver verlief. Am Ende der Saison verzeichneten die Regionen zwischen +23% (Waadtländer und Freiburger Alpen) und 44% mehr Ersteintritte. Auch beim Umsatz sind vergleichbare Zunahmen zu verzeichnen. Diese Veränderungen lassen sich grösstenteils durch die besondere Situation im Vergleichsjahr 2020/21 erklären: Aufgrund regional unterschiedlicher Corona-Massnahmen im Winter 2020/21 blieben einige Skigebiete kurzfristig geschlossen. Davon betroffen waren die Zentral- und Ostschweiz, wo teilweise erst ab dem Jahreswechsel der Betrieb wieder aufgenommen wurde. Das Wintersporterlebnis im aktuellen Winter war auch deshalb insgesamt erfreulicher, weil zu Saisonbeginn die Berggastronomie dank der 2G-Regelung die Gäste wieder bedienen durfte.

Ausnahmen bei den Regionen sind das Tessin, das aufgrund des Schneemangels einen Rückgang von mehr als drei Vierteln bei den Ersteintritten zu verzeichnen hat, und der Arc jurassien mit einem Rückgang von mehr als einem Viertel bei den Ersteintritten.

Regionaler Vergleich mit dem 5-Jahresdurchschnitt

Die Veränderung gegenüber dem gesamtschweizerischen Fünfjahresdurchschnitt beträgt 16% bei den Ersteintritten und 21% beim Umsatz. Damit ist der Saisonverlauf auch im Vergleich mit der Referenzperiode in vielen Regionen überdurchschnittlich gut. Beim Fünfjahresvergleich stechen die Waadtländer und Freiburger Alpen mit dem grössten Fortschritt heraus. Auch im Fünfjahresvergleich ist die Situation im Tessin leider sehr schlecht (vgl. Abb. 2; keine Vergleichswerte im Arc jurassien).

Vergleiche nach Unternehmensgrösse

Betrachtet man die Veränderung der Ersteintritte und des Umsatzes nach Umsatzkategorie der Unternehmen (unter Berücksichtigung des Personenverkehrsertrages), so verkauften die grossen und sehr grossen Unternehmen (10 bis 20 und über 20 Mio. CHF Umsatz) rund 40% mehr als im Vorjahr. Unternehmen mit einem Umsatz von 5 bis 10 Mio. CHF konnten ebenfalls 35% mehr als im Vorjahr verkaufen. Die kleinen Unternehmen (1 bis 5 Mio. CHF) verkauften im Durchschnitt noch rund ein Viertel mehr als im Vorjahr. Seilbahnunternehmen mit einem Umsatz von weniger als einer Million CHF hingegen weisen einen Umsatzrückgang von 20% auf.

Zur Erinnerung: Im Vorjahr hatten gerade die kleineren Skigebiete in der Nähe der Ballungsräume überdurchschnittlich von der Nachfrage der Wintersportler profitiert. Diese Ausnahmesituation spiegelt sich in der aktuellen Saison bei den kleinsten Betrieben daher negativ wider (vgl. Abb. 3).

Nimmt man den Fünfjahresdurchschnitt als Vergleichszeitraum, so zeigt sich, dass alle Unternehmensgrössen von einem sehr guten Winter profitiert haben (vgl. Abb. 4).

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