seilbahn.net | Themenbereiche | Karriere | 2022-09-19

Seilbahnfachleute feiern ihren eidgenössischen Fachausweis

Eine Seilbahnfachfrau sowie 51 Seilbahnfachmänner können sich über den erfolgreichen Abschluss ihrer Weiterbildung freuen. Im Rahmen der Technischen Seilbahnfachtagung vom 12. bis 14. September 2022 in Lugano (TI) durften sie ihr Diplom entgegennehmen. Nach 18 Monaten berufsbegleitendem Unterricht, mehreren Zwischenprüfungen und der Berufsprüfung steht den Seilbahnfachleuten nun der Weg zum eidgenössisch diplomierten «Seilbahnmanager/in» offen.

Die Absolventen strahlten am Dienstag, 13. September 2022 fast so sehr wie die Sonne im Tessin. Fabian Imboden, Präsident der Prüfungskommission und technischer Leiter der Zermatt Bergbahnen übergab den frisch gebackenen Seilbahnfachleuten ihre Diplome. Die Weiterbildung befähigt die Absolventen zur technischen Leitung eines Seilbahnbetriebs. 

Klassenbester Romand kommt aus dem Tessin

Mit unterschiedlichen Vorkenntnissen durch die Ausbildung als Seilbahn-Mechatroniker/in EFZ oder als Quereinsteiger wie Automechaniker EFZ oder Elektromechaniker EFZ starteten die angehenden Seilbahnfachmänner und -frau 2020 ihre Ausbildung. Diese Ausbildung wird jeweils zweisprachig durchgeführt: In Sion lernten 17 der Fachleute auf Französisch und 35 im SBS Ausbildungszentrum in Meiringen auf Deutsch allgemeine technische Grundlagen sowie betriebliche Anwendungen kennen. Auf dem Bildungsplan standen aber auch Themen wie die Vorschriften zur Arbeitssicherheit oder zum Gesundheitsschutz. 

Tatsächlich schien die Sprache dieses Jahr für Damiano Re, einen italienischsprachigen Fachmann, kein grosses Hindernis zu sein, denn er absolvierte seine Ausbildung auf Französisch mit der Endnote 5.1 als Klassenbester. «Nur die Fachbegriffe waren zu Beginn etwas problematisch, da ich diese nicht kannte. Die Klassenkameraden konnten mir hier aber aushelfen und nun kenne ich die Begriffe in beiden Sprachen», so Damiano Re über seine Erfahrung während der Ausbildung. 

Das deutschsprachige Pendant zu Damiano Re ist Lukas Gestach. Er wurde bei den Deutsch Sprachigen für seine Leistung mit der Bestnote 5.3 ausgezeichnet. Für den im Berner Oberland tätigen, frisch ausgezeichneten Seilbahnfachmann geht es wie folgt weiter: «Im Sommer bin ich für die Luftseilbahn Grindelwald-Pfingstegg im Einsatz, im Winter dann bei den Lenk Bergbahnen – ich bleibe also im Berner Oberland tätig.» 

Seilbahnfachleute für jede Region

Mit insgesamt dreizehn Absolventen verfügen die Walliser Bergbahnen dieses Jahr über den grössten Nachwuchs an den so wichtigen Fachkräften. In Zermatt arbeitet mit Celina Kaiser die einzige Frau, welche dieses Jahr das Diplom zur Seilbahnfachfrau erhalten hat. Auf die Frage, wie es sich anfühlt, als einzige Frau die Ausbildung absolviert zu haben, antwortet sie: «Ich war schon während meiner vierjährigen Lehre zur Seilbahnmechatronikerin EFZ die einzige Frau, daher ist das für mich der Normalzustand. Aber es ist schön zu sehen, dass es immer mehr Frauen hat, die nachrücken.» Celina Kaiser ist bisher die vierte Frau, welche befähigt ist, die technische Leitung eines Seilbahnbetriebs zu übernehmen. 

Auch die anderen Regionen der Schweiz dürfen sich über neue Fachleute freuen: deren neun stammen aus der Innerschweiz und in der Region Bern haben ebenfalls neun Absolventen ein Diplom erhalten. Im Bündnerland befinden sich neu sieben weitere Fachleute. Aus der Ostschweiz und der Region Freiburg besuchten je vier Absolventen die Weiterbildung und aus der Waadtländer Region und aus dem Tessin haben zwei Personen den Fachausweis erhalten. Im Jura arbeitet neu ein weiterer Fachmann.

Neuer Bildungsplan

Nach der Diplomübergabe feierten die Diplomanden mit den Teilnehmenden der technischen Seilbahnfachtagung ihren wohlverdienten Erfolg. An der technischen Seilbahnfachtagung wurde nebst interessanten Inputreferaten zum Thema «360° Sicherheit» auch der neue Bildungsplan vorgestellt. Seit zwei Jahren werden Lernende nach Bereichen der Handlungskompetenz ausgebildet. Die Sensibilisierung zu dieser Thematik wurde den Teilnehmenden der VTK-Tagung von Marc Ziegler, Leiter Ausbildungszentrum SBS, in Lugano nähergebracht.











Zurück
Fotos hinzufügen
Drucken
Email


Google Adsense