seilbahn.net | Themenbereiche | Wirtschaft | 2022-10-13

Wintersport-Arena Sauerland: Energiemarkt und Nachhaltigkeit größte Herausforderungen

Skigebiete stellen sich erneut den Anforderungen fehlender Planungssicherheit

Die hohen Energiepreise, Chancen der Digitalisierung sowie Erkenntnisse und Auswirkungen der Corona-Zeit, haben die Mitglieder der Wintersport-Arena Sauerland bei ihrer jährlichen Mitgliederversammlung diskutiert. Infrastruktur, Marketing und Nachhaltigkeit im Skigebiet Oberstdorf-Kleinwalsertal standen im Mittelpunkt des Gastvortrags.
 
Der dritte Winter in Folge ohne Planungssicherheit steht den Skigebieten der Wintersport-Arena Sauerland bevor. Nach dem Lockdown-Winter und dem Corona-Winter mit seinen vielen wechselnden Auflagen, müssen die Liftbetreiber nun mit der Unsicherheit hoher und schwankender Energiepreise in die Saison gehen. Dennoch schauen die Skigebiete voller Tatkraft nach vorn.
 
Die letzten Monate haben gezeigt, wie wichtig es ist, über Strom aus regenerativen Energiequellen zu verfügen. Schon 2009 haben die Liftbetreiber in Winterberg eine Energie-Genossenschaft gegründet, die den Photovoltaikpark in der Remmeswiese betreibt. Nach diesem Vorbild sind weitere Anlagen auf den Dächern von Hütten und Funktionsgebäuden entstanden. Seit dem zurückliegenden Winter beziehen die größten vier Skigebiete der Region ausschließlich Ökostrom. Dies sind wichtige Schritte auf den Weg in eine klimaneutrale Wintersport-Arena. Dieses Zeil soll bis 2030 erreicht werden.
 
Nachhaltigkeit betrifft jedoch nicht nur den ökologischen Sektor. Weitere Säulen sind der soziale Bereich und die Ökonomie. Alles drei Bereiche greifen ineinander über und sind voneinander abhängig. Schon 2013 hingen 3500 Arbeitsplätze in der Region vom Wintersport ab. Die Skigebiete stellen vielfach hochqualifizierte und gut bezahlte Beschäftigungsverhältnisse bereit. Menschen, insbesondere Kinder und Jugendliche, werden an gesunde Bewegung in der Natur herangeführt. Der Lockdown-Winter hat gezeigt. wichtig es ist, dem Menschen attraktive und gesunde und geregelte Freizeitangebote bereitzustellen.
 
Bei allen Herausforderungen zeichnen sich auch Chancen ab. So schreitet das digitale Verkehrslenkungsprojekt AIR (AI basierter Recommender) gut voran. Ende 2024 sollen die immer wieder auftauchenden Spitzen der Besucherströme erstmals sinnvoll gelenkt werden.
 
Erfolgreich war die Implementierung eines Onlineshops für die Loipentickets. Über 1.000 Tickets wurden dort im vergangenen Winter verkauft. Auswirkungen hatte das Angebot auch auf den Loipenverein. Rund 100 neue Mitglieder hat er hinzugewonnen. Offenbar nutzen diese Langläufer die Gelegenheit, sich online anzumelden, um nicht für jedem Besuch ein Loipenticket zu kaufen. Verbessert werden sollen in der bevorstehenden Saison die Darstellung der Qualitätsangaben in der Online-Loipentabelle.
 
Die Wintersport-Arena Sauerland denkt auch bereits an die Zeit nach dem Winter. So soll im kommenden Jahr das Webportal einen Relaunch erfahren.
 
Mit Interesse verfolgten die Anwesenden den Vortrag von Henrik Volpert vom Vorstand der Oberstdorf-Kleinwalsertaler Bergbahnen über Infrastruktur, Marketing und Nachhaltigkeit. Als gebürtiger Münsterländer hatte Volpert fast ein „Heimspiel“. Er freue sich, beim „Marktführer“ vorzusprechen, betonte er – und er meine das ganz ohne Ironie. Die Region habe sich in den zurückliegenden Jahren sehr gut entwickelt. Dies sei vorbildhaft in Deutschland. Dass Entwicklung, Chancen und Herausforderungen in Oberstdorf-Kleinwalsertal ähnlich sind wie in der Wintersport-Arena Sauerland, das zeigte sein Vortrag. 





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