seilbahn.net | Themenbereiche | Wirtschaft | 2022-10-18

Montenius: Studie belegt hohe Energieeffizienz deutscher Skigebiete

Für den Verband deutscher Seilbahnen und Schlepplifte e. V. (VdS) hat Montenius Consult eine Studie zum Energiebedarf und zur Enegieeffizienz der Skigebiete in Deutschland durchgeführt. Grundlagen bildeten eine Befragung von 25 Skigebieten zu Umfang und Zusammensetzung ihres Energiebedarfs sowie eine Analyse des Infrastrukturbestands der deutschen Skigebiete hinsichtlich Aufstiegshilfen, Beschneiung, Pistenflächen und Gastronomie. Im Ergebnis wurde für die deutschen Skigebieten ein Energieverbrauch von 15,6 kWh pro Ersteintritt ermittelt. Davon entfielen 54% bzw. 8,5 kWh pro Gast auf Strom, der bereits jetzt zu 74% aus erneuerbaren Quellen stammt - Tendenz steigend. 6,8 kWh pro Gast werden in Form von Diesel oder Heizöl eingesetzt, vorwiegend für die Maschinen zur Pistenpräparierung. Ab dem kommenden Winter wird für die Pistenpflege zu 30% HVO-Kraftstoff eingesetzt, welcher frei von fossilen Energieträgern ist und den CO2-Ausstoß gegenüber herkömmlichem Diesel um 90% reduziert.

Der Gesamtenergiebedarf der deutschen Skigebiete von 93,5 Gigawattstunden im Winter 2021/22 entsprach gerade mal 0,9% dessen, was in deutschen Haushalten pro Jahr allein an Verlusten durch den Standbybetrieb von Elektrogeräten entsteht, der Stromverbrauch der Skigebiete entspricht 0,4% dieser Standybverluste. Für die Pistenpflege wird pro Gast im Durchschnitt eine Dose Diesel (0,34 l) eingesetzt. Damit kann ein Mittelklassefahrzeug gerade mal 5 Kilometer weit fahren.

Mit diesem Energieeinsatz erzielen die deutschen Skigebiete eine hohe Wertschöpfung. Sie beträgt 1,09 Mio. Euro pro GWh Primärenergie und liegt damit deutlich besser als etwa im gesamten produzierenden Gewerbe (0,56 Mio. Euro pro GWh). Im Vergleich zur Gesamtwirtschaft erzielen die deutschen Skigebiete pro eingesetzter GWh an Energie das 1,2-fache an Wertschöpfung. Ein Großteil der Energie wird im Gegensatz zur Gesamtwirtschaft zudem nachts eingesetzt und trägt daher nicht zu am ehesten tagsüber drohenden Mangellagen bei.

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