seilbahn.net | Themenbereiche | Wirtschaft | 2023-05-23

Axpo baut 10 MW-Solaranlage im Skigebiet Disentis

Axpo baut im Skigebiet Disentis im Kanton Graubünden ihre nächste alpine Solaranlage. Mit einer installierten Leistung von 10 MW soll die Freiflächenanlage genau dort Strom produzieren, wo er auch benötigt wird: Die Bergbahnen im Skigebiet werden künftig komplett mit nachhaltigem Solarstrom betrieben. Mit dem Projekt setzt Axpo ihre im Herbst 2022 lancierte Solaroffensive konsequent fort und leistet einen wichtigen Beitrag zum Ausbau des dringend benötigten Winterstroms.

Die alpine Solaranlage «Ovra Solara Magriel» wird auf einer Fläche von 80'000 Quadratmetern auf 2’100 Metern Höhe nahe des Gipfels La Muotta errichtet. Die Bergbahnen im Skigebiet Disentis können den jährlichen Strombedarf für den Betrieb komplett mit dem lokalen Solarstrom bedienen. Die Nutzung der bestehenden Infrastruktur, wie dem Stromnetz, vereinfacht den Bau der Solaranlage. Die Freiflächenanlage wird eine installierte Leistung von zehn Megawatt haben und jährlich 17 Gigawattstunden Strom produzieren, was dem Verbrauch von 4'000 Schweizer Haushalten entspricht.

Der Bau beginnt im Frühjahr 2024. Die erste Teilinbetriebnahme ist für Herbst 2025 und die vollständige Inbetriebnahme für Herbst 2026 geplant. Die alpine Solaranlage wird vor allem in den kalten Monaten wertvollen Winterstrom liefern.

Alpine Solaranlagen Teil der Axpo Solaroffensive

Das Projekt «Ovra Solara Magriel» ist Teil der Solaroffensive, die das Unternehmen im vergangenen Herbst angekündigt hat. «Es freut mich sehr, können wir heute bereits das zweite Grossprojekt im Kanton Graubünden ankündigen. Wir führen unsere Solaroffensive konsequent weiter und sorgen für mehr Winterstrom in der Schweiz,» sagt Axpo-CEO Christoph Brand. Eine weitere 10 Megawatt-Freiflächenanlage soll per Herbst 2025 in der Bündner Gemeinde Tujetsch in der Nähe des Nalps-Stausees entstehen. Bereits 2021 hat Axpo zusammen mit IWB die grösste alpine Anlage auf 2'500 Metern gebaut. Die Anlage in den Glarner Alpen zeigt, dass alpine Solaranlagen viel Winterstrom liefern – im Jahr 2022 produzierte sie in den kalten Monaten bis fünfmal mehr Strom als Solaranlagen im Mittelland im Durchschnitt.
Die Solaroffensive von Axpo hat zum Ziel, bis 2030 insgesamt 1,2 Gigawatt Solarkapazität in der Schweiz aufzubauen - genug, um den Jahresverbrauch von mehr als 300’000 durchschnittlichen Schweizer Haushalten zu decken. Neben Anlagen in den Bergen will Axpo auch ambitionierte Projekte im Schweizer Mittelland realisieren, einschliesslich Dachanlagen auf Industriegebäuden, Hausdächern und Freiflächenanlagen.

Regulatorische Hürden bremsen Solarausbau nach wie vor

Mit dem dringlichen Bundesgesetz (sog. Solarexpress) hat das Parlament im Herbst 2022 zwar die Voraussetzungen für den raschen Zubau von Solar-Freiflächenanlagen mit hoher Winterproduktion geschaffen. Allerdings gilt dieses Gesetzt nur bis Ende 2025. Wichtig bleiben aber auch tragfähige Rahmenbedingungen für den Ausbau der erneuerbaren Stromproduktion nach 2025, denn ohne regulatorische Anpassungen sind grosse Freiflächenanlagen weiterhin enormen Hürden ausgesetzt. Ganz grundsätzlich müssten die Rahmenbedingungen für einen schnelleren Zubau aller erneuerbaren Energien im Zuge des Mantelerlasses verbessert werden. Nur wenn die Schweiz die inländische Stromkapazitäten deutlich erhöhen kann, schafft sie den Zubau der rund 50 Terawattstunden, die bis 2050 fehlen. Dafür sind die Bewilligungsverfahren unbedingt zu vereinfachen und zu beschleunigen.





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