seilbahn.net | Themenbereiche | Seilbahnen | 2024-11-22

Garaventa: Barrierefreiheit und Automatisierung für die Pendelbahn Schattdorf-Haldi

ie Pendelbahn auf das Haldi wurde im Sommer umfassend modernisiert. Der jüngste Umbau bringt die Anlage technisch auf den neuesten Stand und erfüllt die gesetzlichen Vorgaben des Behinderten-Gleichstellungsgesetzes (BehiG) und sorgt dafür, dass die Seilbahn für alle zugänglich ist. Darüber hinaus kann die Seilbahn nun im vollautomatischen Modus betrieben werden.

Im Rahmen der Modernisierung wurde das AURO-System (Autonomous Ropeway Operation) implementiert, das den autonomen Betrieb der Seilbahn ermöglicht – eine Innovation, die umfassende Anpassungen erforderte. An der bestehenden Steuerung wurden durch die Sisag AG mechanische und elektrische Ergänzungen gemacht. Zudem wurden die Kabinen- sowie Perrontüren automatisiert, und der gesamte Ein- und Ausstiegsbereich wurde neu eingehaust. Eine innovative Lösung in Form einer „imaginären Schwelle“ bei den Perrontüren erkennt Fahrräder und Kinderwagen und ermöglicht dadurch eine präzise Personenzählung beim Ein- und Ausstieg. Anzeigen und Durchsagen helfen zusätzlich, den Gästefluss zu organisieren.

Aktuell wird die Pendelbahn von der Bergstation aus über das Ropeway Operation Center (ROC) gesteuert und kann je nach Bedarf manuell oder autonom betrieben werden. Mittelfristig ist geplant, den Betrieb auch aus der Ferne zu überwachen und zu steuern.

Barrierefreier Zugang für alle

Die Kabinen wurden umfassend aufgerüstet, um den Anforderungen des BehiG gerecht zu werden. Neue, mittig angeordnete, zweiflügelige Kabinentüren erleichtern das Ein- und Aussteigen für Rollstuhlfahrer sowie für Fahrgäste mit Kinderwagen oder Fahrrädern. Durch die Verlagerung der Schaltschränke auf das Kabinendach steht den Fahrgästen mehr Platz in den Kabinen zur Verfügung. Besondere Aufmerksamkeit wurde auf die Signaletik und die Akustik gelegt, um sicherzustellen, dass alle Gäste die Seilbahn problemlos nutzen kann. Im Rahmen des Umbaus wurden zusätzlich diverse Revisionen an Tragseilen, Spannseilen, Laufwerken und der Bremsanlage durchgeführt.

„Die Umsetzung der BehiG-Vorgaben bei einer bestehenden Seilbahninstallation in Kombination mit den Anforderungen des AURO-Systems war eine spezielle Herausforderung,“ erklärt Thomy Kempf, Projektleiter bei Garaventa. „Dank der hervorragenden Zusammenarbeit aller Projektbeteiligten konnten wir die unkonventionellen Problemstellungen erfolgreich lösen und die Anlage termingerecht per Schulbeginn der Luftseilbahngenossenschaft Schattdorf-Haldi übergeben.“
 





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