Bergbahnen Adelboden AG: Neue Rolle des Unternehmens und Wechsel in GeschäftsführungAm Samstag, 23. November 2024, fand die 21. Generalversammlung der Bergbahnen Adelboden AG (BAAG) statt. Die AktionärInnen wurden über das vergangene Geschäftsjahr in Kenntnis gesetzt. Zudem hat der Verwaltungsrat Markus Hostettler offiziell verabschiedet – er wird nach 24 Jahren als BAAG Direktor per Ende Januar 2025 in Pension gehen. Gleichzeitig wurde sein Nachfolger vorgestellt: Mit Nicolas Vauclair übernimmt ein bekanntes Gesicht die Geschäftsführung des Unternehmens. Am Samstag, 23. November 2024, begrüsste Verwaltungsratspräsident, René Müller, die AktionärInnen in der Turnhalle Adelboden zur 21. ordentlichen Generalversammlung der Bergbahnen Adelboden AG. Das vergangene Geschäftsjahr 2023/2024 dauerte vom 1. Oktober 2023 bis 30. Juni 2024. Es stand ganz im Zeichen des Wandels: So wurde mit dem Beginn der vergangenen Abrechnungsperiode eine neue Ära eingeläutet: Am 1. Oktober 2023 nahm die Bergbahnen Adelboden-Lenk AG (BAL AG) – die gemeinsame Betriebsgesellschaft der Bergbahnen Adelboden AG und Lenk Bergbahnen – ihren operativen Betrieb auf. Alle operativen Tätigkeiten wurden von den Mutterhäusern BAAG und Genossenschaft Lenk Bergbahnen (LBB) an die Tochtergesellschaft BAL AG übertragen. Damit wandelte sich die BAAG von der Seilbahnbetreiberin zur Immobilien- und Anlagenverwalterin. «Der Betriebsertrag der BAAG setzt sich daher neu aus den Mieteinnahmen der an die Tochtergesellschaft vermieteten Infrastrukturen, wie Bahnen und Berghäuser, sowie aus übrigen Erlösen zusammen», erklärte Direktor Markus Hostettler. Die übrigen Erlöse beinhalten hauptsächlich Beteiligungen Dritter an Investitionsprojekten. Insgesamt beträgt der Betriebsertrag der BAAG 4'035'079 Franken. Seit dem 1. Oktober 2023 verfügt die BAAG über kein eigenes Personal mehr. Der ausgewiesene Personalaufwand von 108'754 Franken resultiert aus Verwaltungshonoraren, Abgeltungen von Überzeiten aus den Vorjahren und die damit verbundenen Sozialversicherungsaufwendungen. Das EBITDA der BAAG für das Kurzjahr 2023/24 beträgt 2'912'543 Franken. Die betriebsnotwendigen Abschreibungen belaufen sich auf 2'573'046 Franken. Beim ausserordentlichen Aufwand handelt es sich um die Auszahlung der Einnahmen aus dem Vorverkauf der Jahresabonnemente (Anteil Sommer 2024) an die Tochtergesellschaft, abzüglich der Einnahmen aus dem Verkauf des Skiliftes Brenggenmäder an die Lenk Bergbahnen. Nach Abzug der Finanzaufwendungen und Steuern weist die BAAG einen Jahresgewinn von 125'459 Franken aus. Operatives Ergebnis mit Luft nach oben Die AktionärInnen wurden auch über die Tätigkeiten und Zahlen aus dem operativen Geschäft der Tochtergesellschaft BAL AG informiert. Das allererste Geschäftsjahr der BAL AG war mit vielen Meilensteinen gespickt: Im Winter 2023/24 wurde im gesamten Tarifverbund ein neues Preismodell für Skitickets eingeführt, die Unternehmung verantwortet nach der Übernahme des Restaurants Geilsbrüggli neu fünf Gastronomiebetriebe und am alljährlichen Traditionsevent Chuenis bi Nacht wurde die neue Lichtkunstshow «Allure» aufgeführt. Im März war die BAL AG in Adelboden und an der Lenk Teil der nationalen Nachwuchskampagne von Seilbahnen Schweiz und begrüsste an zwei Schnuppertagen insgesamt 16 interessierte Jugendliche. Abgerundet wurde das Kurzjahr mit der Teilnahme an der nationalen Clean-up Tour. Die Aufräumaktion, die im Mai und Juni in Adelboden und an der Lenk durchgeführt wurde, war mit 178 Teilnehmenden, die zusammen 176 kg Müll sammelten, ein Erfolg. Die BAL AG erwirtschaftete trotz einer, ab dem 10. Februar, wettertechnisch extrem schwierigen Wintersaison mit fast 25 Millionen Franken Verkehrsertrag Winter ein solides Ergebnis. Die drei fehlenden Sommermonate schlagen sich beim Verkehrsertrag Sommer mit 768'857 Franken zu Buche. Die Gastronomie blieb mit einem Gesamterlös von knapp 3.5 Millionen Franken deutlich unter den Erwartungen. Nach ersten Herausforderungen (Personalengpässe und neue Prozesse) sind die Verantwortlichen bestrebt, die nun eingeleiteten Massnahmen zur Ertragssteigerung und Kostensenkung konsequent umzusetzen. Insgesamt erwirtschaftete die BAL AG Gesamteinnahmen von 31.3 Millionen Franken. Das EBITDA beträgt 9'530'399 Franken (30.5%), das EBIT liegt bei 499'958 Franken. Die Jahresrechnung 2023/24 schliesst mit einem positiven Jahresergebnis von 521'351 Franken ab. Dennoch gibt es Optimierungspotential: «Wir müssen insbesondere die Ertragssituation in der Gastronomie deutlich verbessern und unsere Anlagen in den Monaten Januar und März sowie im Sommer besser auslasten. Zudem müssen wir Massnahmen zur Effizienzsteigerung und Optimierung der Betriebskosten ergreifen. Diese sind nötig, damit wir den wirtschaftlichen Herausforderungen wie Inflation, Fachkräftemangel und Energiepreise besser begegnen können», erklärt BAL AG-CEO, Nicolas Vauclair. Er fügt an: «Nur so können wir die in Zukunft erforderlichen Investitionen mit Zuversicht angehen». Mit einem Blick auf die Zukunft der BAAG und der BAL AG wurden die Anwesenden unter anderem über den Projektstand der Direttissima (Ersatz Sillerenbahn) informiert. Weil das Amt für Gemeinde und Raumordnung (AGR) im September 2024 Genehmigungsvorbehalte zur betreffenden UeO Nr. 29a äusserte und das nachträgliche Ausscheiden eines Gewässerraumes im Bereich Eselmoos verlangt, ist erneut ein geringfügiges Verfahren mit öffentlicher Auflage notwendig. Die Genehmigung der UeO durch das AGR erwarten die Verantwortlichen somit frühestens Ende März 2025. Seit dem Projektbeginn 2017 hat die Teuerung im Bau- und Maschinensektor massiv zugenommen. Dies veranlasst die BAAG dazu, das finanzielle Volumen hinsichtlich Gestaltung des gesamten Projekts und Materialisierung der Räumlichkeiten (Seilbahnstationen, Nebenräume, Hotelkonzept, usw.) neu zu beziffern. Schon nur die Inflation und die diversen Krisen der letzten Jahre werden eine Verteuerung des Projektes in der Grössenordnung von 15 bis 20% mit sich ziehen. Verabschiedung nach 24 Jahren als Direktor Nach dem die AktionärInnen viele Informationen zum Geschäftsgang 2023/24 erhalten haben und sämtliche traktandierten Anträge einstimmig genehmigt hatten, würdigte und verabschiedete René Müller den Direktor Markus Hostettler für seine langjährige Tätigkeit beim Unternehmen. Hostettler, der am 1. Januar 2000, nach Adelboden kam, wird Ende Januar 2025 pensioniert. Als sein Nachfolger konnte Nicolas Vauclair gewonnen werden. René Müller: «Für uns ist es ein Glücksgriff, dass wir mit Nicolas Vauclair eine Persönlichkeit als neuen Direktor gewinnen konnten, die uns und unsere Strukturen bereits bis ins Detail kennt und sich seit Jahren mit Herzblut und Kompetenz für die Region Adelboden-Lenk einsetzt». Vauclair wird die Geschäftsführung der BAAG am 1. Januar 2025 übernehmen. Der vollumfängliche Geschäftsbericht und sämtliche Zahlen (Bergbahnen Adelboden AG, Lenk Bergbahnen und Bergbahnen Adelboden-Lenk AG) sind hier zu finden: www.vogellisiberg.ch/aktionaere |