seilbahn.net | Themenbereiche | Seilbahnen | 2024-04-18

Doppelmayr: Grands Montets in Chaminix

Gemeinsam schreiben wir ein neues Kapitel für eines der berühmtesten Skigebiete der Welt

Nach einem Jahr der Planung, Feinabstimmung und Vorbereitung nutzen Compagnie du Mont-Blanc and Doppelmayr France die Gelegenheit, auf der Fachmesse Mountain Planet 2024 die Akteure des Wiederaufbauprojekts der Grands Montets zusammenzubringen. Damit wird offiziell die Bauphase des Großprojekts eingeleitet.

Doppelmayr France hat den Zuschlag für die Planung und den Bau der neuen Seilbahnanlagen erhalten, die bei einem Brand 2018 in Chamonix zerstört wurden. Des Weiteren wurden die Seilbahnexperten für den Wiederaufbau und die Sanierung der Infrastruktur an der Bergstation der Aiguille des Grands Montets beauftragt. Der in sieben Lose aufgeteilte Auftrag mit einem Gesamtwert von 107,6 Millionen Euro wurde an das von Doppelmayr France gebildete Konsortium vergeben. Das Gesamtprojekt von Grands Montets beläuft sich auf 155 Millionen Euro.

Ein Meisterwerk auf dem Gipfel

Der Wiederaufbau der beim Brand im September 2018 zerstörten Seilbahnen und Infrastrukturen führt zu einer umfassenden und durchdachten Neugestaltung der Anlagen an diesem legendären Ort. Für die architektonische Umsetzung in Einklang mit dem denkmalgeschützten Mont Blanc, hat die Compagnie du Mont-Blanc das renommierte Architekturbüro RPBW, gegründet von Renzo Piano, beauftragt. Die Faszination für das denkmalgeschützte Gelände der Aiguille des Grands Montets, die Technik und die Ingenieurskunst haben zum Entwurf eines Projekts geführt, das vier Stationen auf zwei Sektionen umfasst. Das Seil ist nicht nur physisch, sondern auch metaphorisch das verbindende Element. Wie ein roter Faden in der Gestaltung verkörpert es das Streben nach Einheitlichkeit aller Gebäude. Inspiriert von der Natur, von Kristallen und insbesondere Pyrit sind die Stationen, in denen die Seilbahntechnik untergebracht ist, mit viel Glas gestaltet. Ihre Strukturen sind aus hochtechnischen, modularen Stahlelementen gefertigt. In der Peripherie der Stationen befinden sich alle Funktionen, die mit dem Betrieb zusammenhängen, in undurchsichtigen Bereichen, den so genannten „Topos“, die sich in ihrem Aussehen nahtlos in den Charakter des Ortes einfügen. Für die Aiguille des Grands Montets, die Seele der Anlage, wurde ein 20 Meter hoher Würfel in den Hang integriert, der die perfekte Geometrie des Pyrits widerspiegelt. Dieser Kristall markiert das Ende des mechanischen Weges und den erhabenen Beginn der Routen, die zum Gipfel der Aiguille des Grands Montets führen, einem einzigartigen Ort mit beeindruckendem Ausblick auf das Tal von Chamonix und alle umliegenden Gipfel. Durch seine Architektur versucht dieses Projekt, den industriellen Standort in einen nachhaltigen zu verwandeln und die Seilbahnen von einem Transportmitttel zum Erlebnis zu machen.

Ein verantwortungsvoller Ort

Die Baustelle für den Wiederaufbau der Grands Montets liegt im Herzen des denkmalgeschützten Mont-Blanc-Gebiets, was einen entsprechend verantwortungsvollen Umgang während des Baus voraussetzt. Für den Bau wird das Konsortium eine Reihe von logistischen Lösungen bereitstellen, um den Einsatz von Hubschraubern und Bodentransporten zu begrenzen. Zwei Materialseilbahnen mit einer Kapazität von je 10 Tonnen werden Material und Ausrüstung von Argentière zu den verschiedenen Baustellenstandorten transportieren. Für das Personal wird der Zugang zur Aiguille des Grands Montets durch eine speziell für das Projekt konzipierte Seilbahn gewährleistet (von der Bergstation des Sessellifts Herse bis zum Gipfel auf 3.300 m). Diese Einrichtungen werden abgebaut, sobald die permanenten Seilbahnen ihren Betrieb aufnehmen.

Ein Expertenprojekt

Doppelmayr France vereint im Projekt-Konsortium spezialisierte und erfahrene Unternehmen, um dieses außergewöhnliche Projekt unter herausfordernden Bedingungen erfolgreich umzusetzen. Unternehmen wie MBTM, Spie Batignolles Génie Civil, Cogeis, Pichler, Pugnat TP, Altitude Construction, Mécamont, Boma Construction und Egis werden Doppelmayr France mit ihrem technischen Know-how und ihrer Expertise unterstützen. MBTM, spezialisiert auf Tiefbauarbeiten und den Bau von Seilbahnen, ist ein langjähriger Partner von Doppelmayr France. Spie Batignolles Génie-Civil ist zusammen mit Cogeis und Pichler unter anderem für den Bau der Infrastrukturen am Gipfel und des „Crystal“ verantwortlich. Pugnat TP und Altitude Construction, Spezialisten für Erdarbeiten und Spezialfundamente in schwierigem Gelände, sind an allen Bauwerken beteiligt. Mécamont hat die Materialseilbahnen entworfen und gebaut und wird für deren Betrieb verantwortlich sein. Das Unternehmen Boma Construction, das über ein Betonwerk in Lognan verfügt, wird den gesamten für den Bau benötigten Beton liefern, darunter auch einen Teil des kohlenstoffarmen Betons. Das Ingenieurbüro Egis bringt sein Know-how im Bereich der Schnittstellenüberwachung in das Konsortium ein. Doppelmayr France schließlich ist federführender Koordinator des Konsortiums und bringt sein Know-how bei der Planung und Herstellung der Seilbahnen ein.

Neue Seilbahnen mit absolutem Komfortanspruch

Der Umbau der beiden Seilbahnsektionen ist für die Compagnie du Mont-Blanc eine Gelegenheit, den Zugang zur Aiguille des Grands Montets zu modernisieren und den künftigen Fahrgästen eine komfortable und angenehme Fahrt zu bieten. So wird der erste Abschnitt von Argentière nach Lognan mit einer modernen D-Line Gondelbahn mit 10er-Kabinen umgesetzt. In Anlehnung an das RPBW-Projekt werden die Stationen mit aus kristallinem Glas verkleidet. Der zweite Abschnitt der Strecke von Lognan zur Aiguille des Grands Montets wird eine moderne Dreiseilbahn sein. Diese Technologie wurde speziell entwickelt, um die topografischen Herausforderungen und die extremen Wetterbedingungen im Hochgebirge zu meistern. Die Kabinen werden den Skifahrern und Touristen 24 Sitzplätze mit Blick auf das majestätische Panorama der Grands Montets bieten.











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