seilbahn.net | Themenbereiche | Beschneiung | 2023-11-29

ILF Consulting Engineers Hochgurgl - Schneeproduktion auf höchstem Niveau

Pünktlich für die heurige Weltcup-Prämiere in Hochgurgl wurde durch die Verstärkung der Schneeanlage mit dem neuen Speicherteich Schermer ein weiterer Meilenstein in der Firmengeschichte der Hochgurgler Liftgesellschaft erreicht.

Die Hochgurgler Liftgesellschaft mbH & Co. KG hat einen Meilenstein für die kommende Winterurlaubssaison 2023/24 erreicht, indem sie in eine wegweisende Schneeanlage in Hochgurgl investiert hat. Diese Investition verspricht nicht nur eine hervorragende Schneesicherheit für Wintersportbegeisterte, sondern verfolgt auch einen verstärkten Fokus auf Nachhaltigkeit und Umweltschutz.

Die Erweiterung der Anlage wurde nach einem gründlichen Behördenverfahren im Jahr 2022 in Angriff genommen und bereits im September desselben Jahres erfolgreich in Betrieb genommen. Das Ergebnis: Eine Schneeanlage mit beein- druckenden 69.000 Kubikmetern Wasserspeicherkapazität und einer Pumpleistung von 220 Litern pro Sekunde.

Vom Konzept zur Realität

Diese Schneeanlage ist das Ergebnis einer Vision, die bereits 2017 Gestalt annahm. Das Ziel, alle Pisten der Schneeanlage in erster Priorität zu beschneien, war der Ausgangspunkt für intensive Gespräche und Planungen. Im Jahr 2018 erfolgte eine sorgfältige Standortsuche mit Variantenstudien, die die ökologischen und geologischen Gegebenheiten der Region berücksichtigten.

Diese gewissenhafte Auswahl des Stand-orts war von entscheidender Bedeutung, um die Auswirkungen auf die Umwelt so gering wie möglich zu halten.Die Planung des Speicherteichs und der Pumpstation erfolgte ebenfalls äußerst sorgfältig.

Die Grobentwürfe wurden erarbeitet, eine umfassende Projektplanung wurde entwickelt und den zuständigen Behörden vorgelegt.

Nachdem Anfang 2022 grünes Licht für das Projekt gegeben wurde, erfolgte die umgehende Ausschreibung der verschiedenen Gewerke, darunter Betonarbeiten, Erdtiefbau und Rohrbauarbeiten, sowie die Beschaffung sämtlicher benötigter Bauteile.

Bereits Ende 2022 konnte die Pumpstation erfolgreich fertiggestellt werden. Im Jahr darauf wurden der Aushub des Speicherteichs inklusive der Folienverlegung abgeschlossen, die Feldleitungen verlegt, und die Station ausgerüstet. Dieser Prozess wurde präzise geplant und umgesetzt, um sicherzustellen, dass die Schneeanlage effizient und umweltfreundlich funktioniert.

Kurzfristige Erweiterung für Weltcup

Eine zusätzliche Herausforderung bestand in der Errichtung der neuen Weltcup-Piste.
Aufgrund der positiven Zusage, ein Weltcup-Rennen in der Saison 2023/24 aus- zurichten, wurde innerhalb kürzester Zeit ein Projekt für die Erweiterung der bestehenden Kirchenkar-Abfahrt entwickelt. Dieses Projekt, einschließlich des Behördenverfahrens, wurde in Rekordzeit umgesetzt und stellt eine bedeutende Erweiterung der sportlichen Möglichkeiten in diesem Skigebiet dar.

Naturschutz im Fokus

Während all dieser Bauarbeiten wurde der Naturschutz natürlich nicht außer Acht gelassen. Eine ökologische Bauaufsicht begleitete die Arbeiten und setzte zahlreiche Maßnahmen um, um sicher- zustellen, dass die natürliche Umgebung erhalten bleibt und der Eingriff in die Natur möglichst gering gehalten wird. Als Ausgleichsmaßnahme zu den Eingriffen wurde der „Himmelsteich“ im Nahbereich der Pumpstation errichtet, der in Zukunft einen Lebensraum für eine artenreiche Fauna und Flora bieten wird. Der abgetragene Oberboden und die seitlich gelagerten Pflanzsoden wurden für die Rekultivierung aufbewahrt und auf die neu erstellten Bereiche aufgetragen.

Was ist eigentlich ein „Himmelsteich“

Teiche lassen sich, je nachdem wie sie gespeist werden, in Bach-/Fluss-, Quell- oder Himmelsteiche einteilen. Wobei der Bach-/Fluss- und Quellteich selbsterklärend sind. Aber ein Himmelsteich?

Als Himmelsteich bezeichnet man ein Stillgewässer, das durch keinen oberflächigen Zustrom gespeist wird und sein Wasser ausschließlich aus Niederschlägen und durch Grundwasser bezieht. Der Himmelsteich wird innerhalb eines Skigebietes oftmals als Ersatzlebensraum angelegt, um Umweltauswirkung auf die Umgebung zu kompensieren. In dieser Funktion werden in der Umgebung des Teichs Maßnahmen ergriffen, um die natürliche Umwelt zu schützen und zu verbessern. Dies kann die Wiederherstellung von Lebensräumen, die Pflanzung von einheimischen Pflanzen und die Schaffung von Nistplätzen für Tiere einschließen. Dadurch wird die Biodiversität gefördert und der Lebensraum für Pflanzen und Tiere erhalten. Ein Himmelsteich in einem Skigebiet ist jedoch kein Fischteich. Ganz im Gegenteil. Solche Teiche sollten auf jeden Fall fischfrei sein, damit sie für Amphibien als Lebensraum beziehungsweise Ausgleichsmaßnahme geeignet sind.






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