seilbahn.net | Themenbereiche | Wirtschaft | 2023-10-03

Peter Park: Gäste mit digitaler Parkraumverwaltung bei der Parkplatzsuche unterstützen

Laut Deutschem Alpenverein (DAV) sind die Alpen mit jährlich rund hundert Millionen  Besuchern eines der beliebtesten Reiseziele weltweit. In einer Umfrage unter den Mitgliedern gaben 70 Prozent  der Befragten an, mit dem Auto ins Gebirge zu fahren. Dementsprechend viele Parkplätze sind vor Ort notwendig und Freizeiteinrichtungen wie Bergbahnen stehen vor der Herausforderung, die Gäste unproblematisch und schnell auf die freien Parkplätze zu verteilen. Die Söllereckbahn, Teil der OBERSTDORF • KLEINWALSERTAL BERGBAHNEN, setzt in einem Pilotprojekt ein digitales, schrankenloses Parkraummanagementsystem ein, das die Parkdauer mit datenschutzkonformen Kennzeichenscans ermittelt. Wie die Bergbahn damit ihr Parkplatzmanagement effizient bewältigt, erläutert Henrik Volpert, Vorstand der OBERSTDORF • KLEINWALSERTAL BERGBAHNEN, im Interview:

1. Was ist in Bezug auf Parkraummanagement für Bergbahnen besonders wichtig?

Die Berge sind seit jeher ein attraktives und damit auch beliebtes Urlaubsziel. Die Anreise der Gäste erfolgt zum größten Teil mit dem KFZ. Das bedeutet, dass zur Organisation der Autos ein gut funktionierendes Parkraummanagement notwendig ist. Ziel ist es, den Parkplatzsuchverkehr zu minimieren und damit sowohl die Gäste, wie aber auch die Bewohner vom Verkehr zu entlasten. Deshalb haben wir in den vergangenen fünf Jahren massiv in das Thema Parkraummanagement investiert und stellen auf der Website www.parken-ok.com Informationen zur Verfügung, welche unserer Parkflächen geöffnet sind und wie viele Stellplätze noch frei sind. Wir arbeiten auch mit Tourismusverbänden zusammen, so dass diese Informationen über eine Vielzahl von Tools und Plattformen abrufbar sind. Die Digitalisierung spielt für uns auf den Parkflächen eine der wichtigsten Rollen.

2. Welche Herausforderungen hatten Sie im Parkraummanagement in der Vergangenheit? 

Herausforderung war einerseits, eine technisch verlässliche Lösung zu finden: Wir sind ein Outdoorbetrieb und haben fast 365 Tage im Jahr geöffnet. Dementsprechend muss das System auch im Winter zuverlässig funktionieren. Andererseits muss die Abwicklungszeit je Fahrzeug möglichst schnell sein, was bei unseren beschrankten Parkplätzen, gerade in der stark frequentierten Zeit, leider immer wieder zu Problemen führt. Neben der Hardware ist für uns auch die Anwenderfreundlichkeit der Software für die Gäste ein wichtiges Kriterium. Auf der Suche nach einer geeigneten Lösung haben wir seit der Coronapandemie verschiedene Pilotprojekte gestartet, um herauszufinden, welche Lösungen sich für uns eignen. Zunächst haben wir mit konventionellen Parkraumbewirtschaftungssystemen gearbeitet, wie sie in Großstädten verbreitet sind. Das bedeutet es gibt eine Säule, an der die Gäste ihr Parkticket ziehen und Kontrolleure, die prüfen, ob alle Parkenden ein solches gelöst haben. Die User Interfaces der eingesetzten Systeme haben aber entweder zu langsam reagiert, um den Ansturm am Morgen zu bewältigen, oder waren nicht intuitiv bedienbar. Auch mit der Umsetzung der unterschiedlichen Preisstrukturen hatten die Systeme Schwierigkeiten, zum Beispiel, wenn es darum ging, ein Skiticket zu erkennen, um dem parkenden Wintersportler einen Rabatt zu gewähren. Dies hat nicht zuverlässig funktioniert oder zu lange gedauert. 

3. Wie haben Sie diese Herausforderungen gelöst? Welche Herausforderungen bestehen weiterhin?

Wir unterhalten unterschiedliche Parkflächen mit hundert bis über tausend Stellplätzen. Sie verteilen sich über die verschiedenen Einstiegspunkte ins Skigebiet und die Wanderregion. Auf diesen Parkflächen haben wir in den vergangenen Jahren verschiedene Parkraummanagementsysteme getestet. Ein Learning war, dass jeder Parkplatz seine Eigenheit und damit unterschiedliche Organisationsstruktur hat. Am Söllereck haben konventionelle Lösungen nicht das erwünschte Ergebnis gebracht und somit haben wir entschieden, eine vollständig digitale Lösung mit Kennzeichenscans auszuprobieren. Seit April 2023 ist nun die Systemlösung von Peter Park im Einsatz und unsere Erfahrungen damit sind sehr positiv: Sie ist platzsparend, benötigt kaum Hardware auf der Fläche und erspart uns den Wartungsaufwand, den wir mit Schranken hätten. Die Gäste kommen sehr gut mit den Touchscreen-gesteuerten Automaten zurecht und auch das Feedback der technischen Mitarbeiter, die das Parkraummanagement vor Ort betreuen, ist sehr positiv: Die Prozesse laufen reibungslos. Wie erwähnt, haben wir verschiedene Systeme getestet und Erfahrungen gesammelt – so entspannt wie mit dem aktuellen System lief es bisher selten. 
Zudem hat es für uns als Betreiber großen Charme, dass Peter Park das komplette Parkraummanagement als Dienstleistung anbietet, so dass wir alles für die Parkraumbewirtschaftung aus einer Hand bekommen. Denn wir sind vor allem eine Bergbahn und damit ein Freizeitanbieter und keine Parkraumspezialisten. Nach drei Monaten ist das System für uns die richtige Wahl und meiner Ansicht nach grundsätzlich sehr gut für die Bergbahnbranche geeignet.

4. Welche Unterstützung wünschen Sie sich von einem Anbieter von Parkraummanagementsystemen?

Unsere Anforderungen betreffen unterschiedliche Dimensionen: Erstens muss der Anbieter unser Ticketing-System anbinden, um die Preisstruktur und die damit eingebundenen Rabatte reibungslos und vollständig anbieten zu können. Das funktioniert an der Söllereckbahn bisher sehr gut. Zweitens müssen Projekte zuverlässig pünktlich umgesetzt und abgeschlossen werden, denn unser Geschäftsmodell ist saisonal ausgerichtet: Wenn die Skisaison zu einem Stichtag Mitte Dezember startet, dann muss das Parkraumverwaltungssystem auch zu diesem Zeitpunkt reibungslos funktionieren. Drittens ist uns wichtig, dass wir im laufenden Betrieb einen guten und engen Kontakt zu unserem Partner haben, falls Fragen aufkommen. Das funktioniert mit Peter Park sehr gut. Wobei unsere Kunden erstaunlich gut mit der Technologie zurechtkommen. „Erstaunlich gut“, weil das Parken mit Kennzeichenerfassung in Deutschland noch nicht so weit verbreitet ist. Dies gilt über alle Altersklassen hinweg. Wir hatten mit vielen Anfragen etwa zum Datenschutz gerechnet, diese sind jedoch mit ein bis zwei Ausnahmen, ausgeblieben – und das bei vielen Tausend Parkenden. 

5. Wie ist die Umstellung auf das Peter Park System erfolgt?

Wir haben die Zusammenarbeit mit Peter Park angestoßen und anschließend initiale Gespräche geführt sowie in wenigen Meetings die Projektdetails geklärt. Bis zur Implementierung ist insgesamt nur ein kurzer Zeitraum vergangen. 

6. Was zeichnet das neue System aus?

Aus meiner Sicht zeichnet das System aus, dass die Hardware simpel und übersichtlich ist sowie nahezu wartungsfrei. Ein weiterer Punkt ist die Benutzeroberfläche des Automaten und der App für die Bezahlung, mit der unsere Gäste sehr gut zurechtkommen. Wir bieten unterschiedliche Tarife an, zum Beispiel für Bergbahnkunden und externe Parkende. Das macht den Gästen die Bezahlung nicht ganz einfach, dennoch ist die Akzeptanz sehr hoch. Wir erreichen mit der Lösung unsere drei Ziele, die wir mit der Einführung verfolgt haben: Simple Hardware, hohe Akzeptanz seitens der Gäste und Preisdurchsetzung. 

7. Haben Sie Tipps zur Parkraumbewirtschaftung für andere Bergbahnen?

Wie erwähnt, gibt es in der Branche den Trend von einem kostenlosen Parkplatzangebot auf Bewirtschaftung umzustellen. Vor diesem Hintergrund wäre mein Appell, mutig zu sein und direkt digitale Lösungen einzuführen. Sie sind kostengünstig in der Anschaffung, werden von den Gästen gut angenommen und Preise lassen sich damit hundertprozentig durchsetzen. Wir waren anfangs skeptisch, ob die Kennzeichenerkennung in Deutschland schon genug Akzeptanz findet und ob sie auch im Winter funktioniert. Unsere Erfahrung ist aber bisher, wie bereits erwähnt, sehr positiv. 

Bergbahnbetreiber können auf der Webseite von Peter Park das Einsparpotenzial ihrer Parkflächen berechnen.





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