seilbahn.net | Themenbereiche | Tourismus/Gastro | 2024-02-07

Speis und Trank in Salzburger Schihütten gewaltig verteuert

Schiwasser um 63 Prozent teurer

Der Einkehrschwung in einer Salzburger Schihütte ist in den letzten 10 Jahren um rund 60 Prozent teurer geworden – um fast doppelt so viel wie die allgemeine Teuerung. „Spitzenreiter“ bei den Getränken mit einem Maximalpreis von 6,13 Euro für einen halben Liter. „Bei den enormen Preissteigerungen stört mich besonders, dass das bei Kindern so beliebte Schiwasser den Spitzenplatz einnimmt“, sagt AK-Präsident und ÖGB-Landesvorsitzender Peter Eder. Im Bezirksvergleich liegen Tennengau, Lungau und Pongau unter, der Pinzgau über dem Landesschnitt. Prinzipiell gilt: Je größer das Schigebiet, desto höher die Preise.
Eine aktuelle AK-Erhebung in Salzburgs Schihütten zeigt: Mit einer durchschnittlichen Steigerung von rund 60 Prozent haben sich die Preise für Bier, Jagatee, Pommes, Germknödel & Co. um fast das Doppelte im Vergleich zur allgemeinen Teuerung erhöht.

Schihüttenpreise weit über VPI gestiegen

Verglichen mit den Ergebnissen der letzten Erhebung im Jahr 2014 sind die Preise in Salzburgs Schihütten im Schnitt um 59,19 Prozent gestiegen. Der Verbraucherpreisindex (VPI) ist im annährend selben Zeitraum (Jahresdurchschnitt 2013 – 2023) um 33,5 Prozent gestiegen. „Zieht man die Ergebnisse unserer letzten Gastronomie-Erhebung (September 2013 – 2023: + 49,18 Prozent) heran, zeigt sich eindeutig, dass die Schihüttenpreise über Gebühr angestiegen sind“, analysiert Konsumentenschützer Christian Obermoser, der die Erhebung geleitet hat.

192 Schihütten in 23 Schigebieten erhoben

Es wurden insgesamt 192 Skihütten in 23 Salzburger Schigebieten im Tennengau, Pongau, Pinzgau und Lungau unter die Lupe genommen. Dabei wurden jeweils 24 Produkte mittels standardisiertem Erhebungsbogen dokumentiert. Davon waren 11 Getränke und 13 Speisen, darunter 5 Produkte speziell für Kinder (2 Getränke und 3 Speisen). Abgefragt wurde auch ob etwas für Leitungswasser verrechnet wurde. Erhoben wurden ausschließlich Betriebe, die sich direkt an den Skipisten befinden. Die letzte Erhebung erfolgte übrigens im Jahr 2014 (damals wurden 195 Schihütten erhoben).
Getränke um 50, Speisen um über 60 Prozent teurer

Die Getränkepreise haben in den vergangenen 10 Jahren um 49,06 Prozent angezogen. Beispiele:
  • Schiwasser: +62,78 Prozent
  • Bier (Seidl/Halbe): +50,68 / +46,11 Prozent
  • Cola: +47,30 Prozent
Für Leitungswasser fand sich bei 62 Hütten (rund ein Drittel) eine Preisangabe, für 0,25 l Wasser wurden im Schnitt 1,06 Euro fällig.
Noch deutlicher die Steigerungen beim Essen (inkl. Kinderspeisen) seit 2014 mit 63,44 Prozent. Zum Beispiel:
  • Apfelstrudel: +75,07 Prozent
  • Spaghetti Bolognese: +69,10 Prozent
  • Frankfurter mit Gebäck: +69,72 Prozent
Teils enormes Preisgefälle bei Speis und Trank

Schiwasser: In Obertauern 4,90 Euro für 0,4 Liter (hochgerechnet auf 0,5 Liter 6,13 Euro). Preiswerter in Werfenweng mit 3 Euro für einen halben Liter – eine Differenz von 104,17 Prozent.
Cola: 0,25 Liter sind am Kitzsteinhorn schon um 2,10 Euro zu haben. In Dorfgastein wurde die gleiche Menge der koffeinhaltigen Limonade um 4,30 Euro gesehen – eine Preisspanne von über 133 Prozent.

Die Preisunterschiede beim Bier: In Obertauern kostet ein „Pint“ (0,4 l) 6,80 Euro (hochgerechnet auf die „Halbe“ 8,50 Euro), während in Werfenweng 4,50 Euro für 0,5 Liter Bier verlangt werden, Preisdifferenz fast 89 Prozent.

Spaghetti Bolognese kosten in Saalbach-Fieberbrunn 8,90 Euro. In Leogang hingegen 18 Euro, das entspricht einer Preisdifferenz von über 102 Prozent.

Bei Frankfurter Würsteln mit Gebäck wirkt Mühlbach mit 4,50 Euro preislich moderat. Zum Beispiel gegenüber Saalbach, wo 9,60 Euro verlangt werden, ein Unterschied von über 113 Prozent.

Germknödel: Vergleichsweise günstig in Großarl-Dorfgastein mit 5,80 Euro. Anders in Leogang für 13,50 Euro (inklusive Vanille-Sauce) - Preisdifferenz über 132 Prozent.

Bezirksvergleich: Lungau mit geringsten Preissprüngen

Prinzipiell gilt für die Schihüttenpreise: „Je größer das Angebot an Pistenkilometern, desto höher die Preise beim Einkehrschwung.“

Der Lungau schneidet in Sachen Preissteigerungen - mit durchschnittlich 8,62 Prozent unter dem Landesschnitt – am besten ab. Ebenfalls weit unter dem Landesschnitt liegen die Schigebiete im Tennengau (-7,44 Prozent). Der Pongau ist - trotz starker Anstiege in Obertauern – auch unter dem Schnitt (-2,82 Prozent).

Über dem Landesschnitt hingegen Salzburgs größter Bezirk: In den Pinzgauer Schihütten kosten Schnitzel, Schiwasser & Co. um durchschnittlich 4,26 Prozent mehr als im Landesmittel.


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