seilbahn.net | Themenbereiche | Wirtschaft | 2025-11-21

7. Schlepplifttag in Obdach: Erste Schwünge, ewige Leidenschaft

Wo Kinder ihre ersten Schwünge üben, kamen rund 40 Schleppliftbetreiber zusammen, um sich weiterzubilden und zu Technik, Sicherheit und Innovationen auszutauschen: Die Rieseralm in Obdach lud am 11. November 2025 zum 7. Steirischen Schlepplifttag, organisiert von der Fachgruppe Seilbahnen der WKO Steiermark.

Idyllisch, fein, familiär: So präsentieren sich die meist familiengeführten kleineren Skigebiete in der Steiermark. So auch die Rieseralm, wo es seit 1966 einen Schlepplift gibt - einer der ältesten, der noch in Betrieb ist. Es sind kleine Skigebiete wie dieses, wo Kinderaugen leuchten, wenn es zum ersten Mal die glitzernde Piste hinuntergeht. Aus ihnen werden manchmal Weltmeisterinnen: Renate Götschl trainierte in Obdach. Und aus den anderen werden die Skigäste von morgen. "50 Millionen Wintersportfans urlauben jedes Jahr in Österreich, und 3,7 Millionen kommen in die Steiermark", betonte Oliver Käfer, Geschäftsführer der Fachgruppe Seilbahnen in der WKO Steiermark.

Kleine Skigebiete als Wiege des Wintersports

Die kleinen Skigebiete sind also wichtig, stehen aber auch vor Herausforderungen. "Bis 2011 sind wir rein mit Naturschnee gefahren", erzählt Patrick Stocker von der Rieseralm. Man entschied sich zum Weitermachen - mit moderner Beschneiung. Denn: "Wo die Lifte verloren gehen, gehen die Skigäste verloren - und damit die Wertschöpfung in der gesamten Region", betont er. Auch Peter Bacher, Bürgermeister von Obdach, betonte die Bedeutung der Schleppliftbetreiber: "Die großen Skigebiete leben davon, dass es die kleinen noch gibt. Denn hier lernen die Kinder das Skifahren." Ins selbe Horn stieß auch Isabella Painhapp vom Tourismusverband Murtal: "Sieben Skigebiete in dieser familiären Dimension gibt es im Murtal. Sie motivieren die Kinder und Jugendliche zum Skifahren."

Prüfen und protokollieren: Besser Vorsicht als Nachsicht!

Planen, checken, dokumentieren: Christian Felder, Vorsitzender des Bundestechnikerkomitees im Fachverband der Seilbahnen, war aus Tirol angereist, um den etwa 40 Tagungsteilnehmern das Wichtigste aus dem Bereich Technik und Sicherheit näherzubringen. Wer haftet wann wie, wie muss ein Betriebstagebuch aussehen, das im Ernstfall zum Beweisstück der eigenen Sorgfalt wird - Fragen gab es viele, ebenso viele Antworten. Der Blick fiel auch auf Details wie Abnutzungen und Verschmutzungen, die entweder rechtzeitig entschärft werden - oder später richtig ins Geld gehen. Vorsorge ist besser als Nachsorge, war sein Motto.

Für maximale Sicherheit im Schnee

Sicherheit ist das Um und Auf der Piste - aber wo beginnt sie eigentlich und wo hört sie auf? Thomas Weihs, Vorsitzender der Pistengütesiegelkommission, erklärte den Unterschied zwischen präparierten Pisten, Ski-Routen und dem "freien Skiraum" und betonte, dass nicht alles in der Verantwortung der Betreiber liege: "Die FIS-Regeln hat man zu kennen - wie die Verkehrsregeln als Radfahrer." Außerdem gebe es typische Gefahren, wie Bäume, und atypische: Das seien jene von Menschen gemachte Objekte, die extra zu sichern sind.

Erste Hilfe: Wenn jede Minute zählt

Thomas Pitzer, technischer Leiter bei den Planai-Hochwurzen-Bahnen, ging auf Details zum "Bandförderer" ein, Stichwort Zauberteppich. Auch hier gelten strenge Regeln, um die Sicherheit der Gäste zu gewährleisten. Ein Appell zur persönlichen Schutzausrüstung für Mitarbeiter durfte nicht fehlen: "Duldung ist Haftung!", betonte der Experte, "wer nichts tut, kann sich schuldig machen." Georg Fritsch, Arzt und gerichtlich zertifizierter Sachverständiger für Pistenrettung, gab abschließend Einblicke in die Arbeit der Ersthelfer im Schnee, beschrieb die typischen Verletzungen beim Ski- und Snowboardfahren und appellierte an die Liftbetreiber, rettendes Gerät wie Vakuummatratzen regelmäßig zu warten und zu prüfen. Auch Fritsch ist Teil der Pistengütesiegelkommission. Das steirische Pistengütesiegel zeichnen jedes Jahr Skigebiete für ihre hohen Standards bei Sicherheit und Komfort aus.











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