Bayern: CIPRA forderet Neuausrichtung der Seilbahnförderung – Natur schützen, Zukunft sichernQuelle: CIPRA Deutschland Die bayerische Seilbahnförderrichtlinie läuft Ende 2025 aus. Jetzt wird entschieden, welche Projekte künftig öffentliche Gelder erhalten. Umwelt- und Klimaschutzorganisationen fordern eine Neuausrichtung der Förderung: weg von ökologisch problematischen Ausbauprojekten – hin zu einem nachhaltigen, naturverträglichen Bergtourismus. Seilbahnen und ihre Nebenanlagen werden in Bayern mit Steuergeldern gefördert. Die aktuelle bayerische Seilbahnförderrichtlinie läuft Ende 2025 aus, und im Tourismusministerium wird derzeit festgelegt, welche Projekte ab 2026 weiter gefördert werden. Natur - und Klimaschutzverbände der CIPRA Deutschland fordern jetzt eine zukunftsfähige Neuausrichtung der Förderlandschaft. Warum eine Neuausrichtung nötig ist Die Klimakrise und die daraus resultierenden drastischen Veränderungen der natürlichen Rahmenbedingungen erfordern ein Umdenken im Tourismussektor. Dies betrifft insbesondere die staatliche Förderung von technischen Einrichtungen im Alpenraum, wie Seilbahnen, Beschneiungsanlagen und zugehörige Nebenanlagen. Nachhaltigkeit und die Bewahrung unserer sensiblen alpinen Lebensräume müssen im Zentrum von Förderungen stehen. Erforderlich sind langfristige Gesamtkonzepte, die infrastrukturelle Erschließungen in einen regionalen bzw. überregionalen Kontext einordnen. Die bestehende Richtlinie unterstützt den Ausbau und die Modernisierung von Seilbahnen und Nebenanlagen mit bis zu 35 % der Investitionskosten. Ohne klare ökologische Kriterien führt das zu massiven Fehlanreizen: • Subventionierung von Beschneiungsanlagen, obwohl Skibetrieb in vielen Regionen keine Zukunft mehr hat Stimmen aus den Verbänden „Was als Modernisierung verkauft wird, ist oft ein schleichender Ausbau“, sagt Axel Doering, Präsident von CIPRA Deutschland. Sabine Rösler, Vorsitzende des Vereins zum Schutz der Bergwelt, warnt: „Keine Tourismusförderung zu Lasten von Tierwelt, Vegetation und Landschaftsbild! Bergwälder schützen die Täler vor Muren und Lawinen – sie dürfen nicht durch neue Liftschneisen zerschnitten werden.“ Auch DAV-Vizepräsident Wolfgang Arnoldt fordert: „Beschneiungsanlagen sollten nicht mehr durch Steuergelder subventioniert werden.“ Helmut Beran vom LBV betont: „Der Ganzjahresbetrieb darf kein Förderkriterium sein. Förderung muss mit konkreten Besucherlenkungsmaßnahmen verknüpft werden.“ CIPRA Forderungen für die Seilbahnförderung ab 2026 • Keine Förderung von Beschneiungsanlagen Für einen zukunftsfähigen Bergtourismus Die Umwelt- und Klimaschutzorganisationen fordern eine Richtlinie, die den Schutz von Natur und Landschaft als Grundlage eines zukunftsfähigen Bergtourismus ernst nimmt. Quelle: CIPRA Deutschland |